Immer weniger Abtreibungen

WIESBADEN (dpa). Immer weniger schwangere Frauen in Deutschland treiben ab. Rund 108.900 Abbrüche wurden im vergangenen Jahr gezählt, das war die niedrigste Zahl seit 15 Jahren.

Veröffentlicht:

Im Vergleich zu 2010 wurden knapp 1600 weniger Abtreibungen gemeldet, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Es gibt zwar auch weniger Frauen im gebärfähigen Alter als noch vor einigen Jahren, die Zahl der Abtreibungen sank aber auch insgesamt.

Gemessen an 10.000 gebärfähigen Frauen (im Alter von 15 bis 44 Jahren) waren 2001 noch 80 Schwangerschaften beendet worden. Das waren acht mehr als 2010. Für 2011 gibt es diese Zahl noch nicht.

Abtreibungen vor allen in jungen Jahren

Die Zahl der Minderjährigen, die eine Schwangerschaft abgebrochen haben, ging auch weiter zurück - innerhalb eines Jahres um 450 auf rund 4000. Ihr Anteil an allen Schwangerschaftsabbrüchen betrug damit 2011 rund vier Prozent.

Knapp drei Viertel der Frauen, die im vergangenen Jahr abgetrieben haben, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt. Fast acht Prozent hatten ihren 40. Geburtstag schon hinter sich. 40 Prozent der Schwangeren hatten noch kein eigenes Kind.

97 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Medizinische und kriminologische Indikationen waren in drei Prozent der Fälle die Begründung für die Abtreibung.

Meist (70 Prozent) wurde die Absaugmethode (Vakuumaspiration) eingesetzt; bei 15 Prozent wurde das Medikament Mifegyne verwendet.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

EEG-Datenauswertung

Reisekrankheit: Die richtige Musik kann helfen

Tausch der TI-Komponenten

E-Arztausweise: Chaos beim Kartentausch? Die Frist für Praxen läuft!

Lesetipps
Profilansicht eines Mannes in das die Anatomie der Nase, nasennebenhöhlen und des Mundes und Rachens eingezeichnet sind.

© svetazi / stock.adobe.com

Dreiarmige Interventionsstudie

Sinus-Operation lohnt sich offenbar bei chronischer Rhinosinusitis

Ein Vorteil der Lebendspende ist, dass man sie schon vor Beginn der Dialyse machen darf.

© picsfive / stock.adobe.com

Interview zu Lebendnierenspenden

Beratungsfall Organspende: Warum Hausärzte hier besonders gefragt sind