Impfbereitschaft

Impfstoff-Ausfälle schaden dem Vertrauen

Die einseitige Preis- und Kostenorientierung von Kassen kann die Präventionsbereitschaft beeinträchtigen.

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

WEDEL. Impfstoffhersteller und Wissenschaftler plädieren dafür, Versorgungssicherheit und Qualität durch Angebotsvielfalt zu realisieren. Die gesetzlich mögliche Praxis mancher Krankenkassen, Rabattverträge jedoch nur für einen Impfstoff abzuschließen, kann das konterkarieren.

Bei den derzeit üblichen Ausschreibungsverfahren spielten Qualitäts- und Wirksamkeitsunterschiede alternativer Grippeimpfstoffe keine Rolle.

Das sei problematisch, erklärte der Pneumologe Professor Markus Rose (Uni Frankfurt) in einer Pressemitteilung von AstraZeneca, weil "nicht jeder Impfstoff für alle Risiko- und Altersgruppen wie zum Beispiel Kinder gleichermaßen wirksam und einsetzbar" sei.

Neben dem Preis sollten auch Wirksamkeit und Anwendungsform als Kriterium bei Ausschreibungen einbezogen werden.

Umdenken zugunsten von Qualität gefordert

Versorgungsengpässe mit Grippeimpfstoffen können die Bereitschaft zur Teilnahme an der Grippeschutzimpfung mindern. Dies zeigt eine Repräsentativumfrage von TNS Emnid unter 2000 Bundesbürgern im Auftrag von AstraZeneca.

Verglichen wurde dabei die Einstellung der Bevölkerung zur Grippeschutzimpfung in Abhängigkeit von Lieferengpässen.

Nach Wahrnehmung der Befragten traten solche Engpässe gehäuft in Bayern (23 Prozent der Befragten hatten dies bemerkt) sowie in Schleswig-Holstein und Hamburg (31 Prozent) auf. In den restlichen Bundesländern hatten nur neun Prozent von Versorgungsengpässen gehört.

Dies kann Folgen für die Impfbereitschaft haben: unter den bayerischen Befragten lag sie bei 44 Prozent, in Schleswig-Holstein und Hamburg bei 47 Prozent, in den restlichen Bundesländern mit 55 Prozent deutlich höher. Auch Qualität und Wirksamkeit beeinflussen die Attitüden.

Claus Runge von AstraZeneca fordert deshalb ein Umdenken zugunsten von Qualität.

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