Internationaler Vergleich

In Norwegen sind Mütter am gesündesten

Ein Bericht der Kinderrechtsorganisation "Save the Children" hat in 179 Ländern untersucht, wie es um Müttergesundheit, Kindersterblichkeit und Co. bestellt ist - auch in Deutschland.

Veröffentlicht:

BERLIN. Norwegen liegt mit einer Quote von nur 1:15.000 im Vergleich von 179 Ländern weltweit auf Platz eins, was die Müttersterblichkeit anbelangt.

Das geht aus dem aktuellen Bericht "State of the World's Mothers" der Kinderrechtsorganisation Save the Children hervor, in dem die Lebenssituation von Müttern in 179 Ländern hinsichtlich Müttergesundheit, Kindersterblichkeit, Schulbildung, Einkommen und politischer Einflussnahme von Frauen verglichen wird.

Schlusslicht bleibt Somalia, wo bei jeder 18. Geburt die Mutter verstirbt. Deutschland belegt in dem Bericht wie im Vorjahr mit einer Rate von 1:11.000 Platz acht.

Ruf nach Fokussierung auf Gesundheit"

Wenn es die Welt ernst meint mit der Bekämpfung der Mütter- und Kindersterblichkeit, muss Gesundheit an erster Stelle stehen. Jede Frau und jedes Kind muss uneingeschränkten Zugang zu medizinischer Versorgung haben - unabhängig vom Einkommen und Geburt", fordert Kathrin Wieland, Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland.

"Investieren Regierungen in Mütter- und Kindergesundheit, können Leben gerettet werden - das belegt unser Report ganz deutlich", ergänzt sie. Das Delta zwischen Primus Norwegen und roter Laterne Somalia ist mit Blick auf weitere Kennzahlen in der Tat enorm.

In Somalia sterben zum Beispiel nach Angaben der Kinderrechtsorganisation 15 Prozent aller Kinder vor ihrem fünften Geburtstag, während dies in Norwegen nur bei 0,3 Prozent der Fall sei. Fast jede somalische Mutter habe also bereits ein Kind unter fünf Jahren verloren.

Außerdem gingen Kinder in Somalia nur 2,2 Jahre zur Schule, während norwegische Kinder im Durchschnitt 17,5 Jahre die Schule besuchen.

Problemzone Slum

"Die Kluft zwischen den Ländern ist enorm. Dies gilt besonders für die Slums der Metropolen. Das Überleben von Millionen von Kindern in den Städten darf nicht länger ein Privileg der Reichen sein, sondern muss ausnahmslos für alle Mädchen und Jungen weltweit gelten. Jedes Kind, das geboren wird, hat das Recht zu leben", betont Wieland.

Besonders drastisch seien die Unterschiede im Hinblick auf die Müttersterblichkeit: In Zentral- und Westafrika stürben 1:30 Frauen während der Geburt oder Schwangerschaft, in Südasien 1:90. In Industriestaaten liege diese Quote 130-mal niedriger, nämlich bei 1:4000.

In den Entwicklungsländern gebe es auch Positivbeispiele: Ländern wie Eritrea, Äthiopien, Malawi oder Tansania sei es beispielsweise gelungen, die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren drastisch zu reduzieren.

Wie sehr sich die Überlebenschancen zwischen arm und reich verschärften, machten die Unterschiede in den großen Städten besonders deutlich, die erstmals im Fokus des Berichts standen.

Große Unterschiede gibt es auch bei der politischen Mitbestimmung von Frauen. In Katar, Tonga oder Vanuatu habe keine Frau einen Sitz im Parlament. Im Vergleich besteht das Parlament in Bolivien oder Ruanda aus 50 Prozent Frauen. In Deutschland sind es nur knapp 37 Prozent. (maw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Chronisch kranke Kinder

Mangelernährung frühzeitig erkennen und konsequent angehen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Danone Deutschland GmbH, Frankfurt/Main

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

© Olia / Generated with AI / stock.adobe.com

Neurologische Entwicklungsstörung

Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Acadia Pharmaceuticals (Germany) GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an