AMNOG

Industrie stellt sich gegen die Kassen

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BERLIN. Zwischen den Verbänden der Arzneimittelhersteller, des Großhandels sowie der Apotheker und dem GKV-Spitzenverband kommt es zum Schwur. Am Donnerstag dieser Woche soll die Umsetzung des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG) abgeschlossen werden.

Zu diesem Tag werden die Hersteller die Preise für die 14 Wirkstoffe veröffentlichen, die bereits in der frühen Nutzenbewertung waren und über deren Rabattierung Hersteller und GKV-Verband bislang verhandelt haben.

Die Verbände haben am Montag angekündigt, dass sie die Listenpreise erhalten wollen. Die Hersteller würden damit nur der Logik des AMNOG folgen, das durchgängig von Rabatten spreche, nicht aber von einer durch die Verhandlungen ausgelösten Preisneufestsetzung.

Diese Rabatte würden über den Handel an Kassen und Versicherte durchgereicht. Vor dem 1. Februar 2013 angefallene Rabatte würden die Hersteller direkt an die Kassen auszahlen.

Es handele sich um einen Betrag von unter einer Million Euro, hieß es dazu aus dem Verband forschender Pharmaunternehmen (vfa).

Die Kassen dagegen gehen bei ihren Berechnungen direkt von den verhandelten Erstattungsbeträgen aus, was für die Handelsstufen geringere Margen bedeutet.

"Wir erwarten, dass die Unternehmen die Erstattungsbeträge so melden werden, wie es der Gesetzesinterpretation des Bundesgesundheitsministeriums entspricht", sagte der Pressesprecher des GKV-Spitzenverbandes, Florian Lanz, der "Ärzte Zeitung".

Seine Reaktionen will der Verband von den tatsächlichen Veröffentlichungen abhängig machen. Aus dem Ministerium hieß es dazu, man halte den Erstattungspreis für den maßgeblichen Preis für die Berechnung der Handelsmargen. (af)

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