Innen- und Außenansichten der Gesundheitsbranche

Die Gesundheitswirtschaft befindet sich im Aufbruch. Doch wie viel Markt verträgt das Gesundheitswesen? Ein Kongress in Berlin will Antworten geben.

Veröffentlicht:

BERLIN (eb). Aus dem Gesundheitswesen ist längst ein lukrativer Gesundheitsmarkt geworden, auf dem sich öffentliche, kirchliche wie private Anbieter tummeln. Doch wie viel Markt, wie viel Konsumentensouveränität und unternehmerische Initiative sind erlaubt an einem Markt, der anders ist als andere? Nicht wenige Experten meinen, es sei an der Zeit, diese Fragen "gesellschaftlich auszuhandeln".

Gelegenheit dazu bieten die Initiatoren des Gipfels: Deutscher Gesundheitsmarkt 2010, der am 4. und 5. Oktober in Berlin stattfindet und zu dem Führungskräfte aus Unternehmen der Gesundheitswirtschaft, Dienstleistungsbereichen sowie Verbänden eingeladen sind.

Als Referenten werden hochrangige Vertreter der Gesundheitspolitik, der Gesundheitsökonomie und der Selbstverwaltung erwartet. Sie sorgen für die Innenansichten des Gesundheitssystems. Da der Blick von außen aber mindestens genauso spannend ist, sind Manager aus dem Finanz- und IT-Sektor, aus der Medien- und der Wissensbranche beim Kongress eingeladen, ihre Sicht auf das Gesundheitssystem darzulegen.

Ein besonderer Fokus der Veranstaltung richtet sich auf den "Zweiten Gesundheitsmarkt", der sich aus privaten Investitionen speist. Die Gesamtsumme der privaten Gesundheitsausgaben betrug zuletzt rund 60 Milliarden Euro jährlich. Damit investierte jeder erwachsene Bundesbürger jährlich rund 900 Euro im Jahr für Gesundheit aus der eigenen Tasche. Tendenz: stark steigend!

Beim Kongress wird insbesondere danach gefragt, wie mögliche "innovative Allianzen" zwischen dem "Ersten", das heißt aus Mitteln der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) finanzierten Gesundheitsmarkt und dem "Zweiten" Gesundheitsmarkt aussehen und wie die vorhandenen Mauern zwischen einer scheinbar stark regulierten-geschlossenen Medizinwelt und einer scheinbar dereguliert-offenen (Gesundheits-)Industriewelt abgetragen werden können.

Weiterer Schwerpunkt ist das Thema "Gesundheit und Web 2.0". Patienten und Angehörige spielen im Gesundheits- und Pflegemarkt eine immer größere Rolle. Als Verbraucher von Gesundheitsdienstleistungen suchen sie unabhängige Informationen über Qualität und Preise der Anbieter und bilden sich "ihre Meinung" über Ärzte, Kliniken, Kassen. Welche Rolle neue Medien dabei spielen, ist Gegenstand beim Kongress.

www.zeno24.de

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neue transsektorale S3-Leitlinie

Diagnose und Management des Delirs – so geht’s!

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Lesetipps
Professor Jan Galle

© Dirk Hoppe/NETZHAUT

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus