Expertenbeirat

Innovationsfonds löst große Hoffnungen aus

Vorsitzender des Expertenbeirats: Forschungsergebnisse könnten das Gesundheitswesen verändern.

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BERLIN. Der Innovationsfonds erweist sich aus Expertensicht bereits als wichtiger Impulsgeber: "Die Fördermittel treiben die Versorgungsforschung in Deutschland voran. Die darüber finanzierten Projekte werden die Strukturen im Gesundheitswesen positiv beeinflussen", sagte Professor Holger Pfaff kürzlich beim Spreestadt-Forum in Berlin. Damit löse der Fördertopf das zentrale Ziel ein, eine Kultur der Forschung und Entwicklung im Gesundheitswesen aufzubauen, erklärte der Medizinsoziologe von der Universität Köln, der dem Expertenbeirat vorsitzt.

Wie bereits berichtet hatte der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) Anfang des Jahres über die Förderung zur Versorgungsforschung entschieden. Insgesamt 75 Millionen Euro werden demnach in 62 wissenschaftliche Vorhaben investiert. Bereits im Dezember vorigen Jahres waren 225 Millionen Euro an 29 Projekte für neue Versorgungsformen verteilt worden. Insgesamt waren mehr als 500 Projektskizzen mit einem Gesamtvolumen von rund 1,7 Milliarden Euro eingereicht worden, berichtete Pfaff. Das Gremium begutachtet die Anträge und erarbeitet eine Empfehlung. Die Entscheidung über die Vergabe trifft der Innovationsausschuss, dem Vertreter der Selbstverwaltung, des Bundesgesundheits- und des Bundesforschungsministeriums sowie der Patientenverbände angehören. Die ausgewählten Projekte zu neuen Versorgungsformen befassen sich laut Pfaff insbesondere mit "Telemedizin und E-Health", "neuen Versorgungsmodellen" sowie mit der "Gesundheit von Kindern und Jugendlichen". Schwerpunkte im Forschungsbereich bilden die Themen "Qualität und Patientensicherheit" sowie "Bedarfsgerechtigkeit".

"Einige Projekte wären ohne die Fördermittel gar nicht initiiert worden", betonte Pfaff in seiner Zwischenbilanz. Inhaltliche Lücken sieht er vor allem bei den neuen Organisationsformen. So habe er den Begriff "Organisationsentwicklung" nur selten in den Anträgen gelesen. Auch fehle es an Projekten zur Entwicklung von Meta-Strategien: "Wir brauchen Strukturen für alle Krankheiten", sagte er. Mit den Fördermitteln könne Deutschland jedoch zum einen den Anschluss an die internationale Versorgungsforschung schaffen, zum anderen würde sich darüber auch die Praxis im Gesundheitswesen verändern. "Der Innovationsfonds fördert die Zusammenarbeit der Akteure und stärkt die Innovations- und Evaluationskultur im Gesundheitswesen", erklärte er. (wer)

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