COVID-19

Intensivmediziner fordern: Regelbetrieb in Kliniken sofort einstellen

Nur wenn elektive Operationen abgesagt würden, gebe es genug Personal, um schwerkranke COVID-19-Patienten gut zu versorgen, sagt DIVI-Präsident Janssens.

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Professor Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin

Fordert die Herausnahme von Kliniken aus dem Regelbetrieb, die viele COVID-19-Patienten versorgen müssen: Professor Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin.

© dpa

Berlin. Intensivmediziner fordern, den Regelbetrieb von Kliniken in Ballungsgebieten sofort einzustellen. „Die Krankenhäuser mit einem hohen Aufkommen an COVID-19-Patienten müssen jetzt, umgehend, aus dem Regelbetrieb herausgenommen und auf Notbetrieb umgestellt werden“, mahnt der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Professor Uwe Janssens, an. Die Politik dürfe jetzt nicht länger auf Zeit spielen.

Wenn alle nicht dringend notwendigen Operationen verschoben würden, könne vor allem das Fachpersonal aus der Anästhesie auf Intensivstationen eingesetzt werden. Es stünde aber auch mehr Personal auf den Normalstationen zur Verfügung, um Patienten mit COVID-19 oder andere schwerkranke Patienten zu versorgen.

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Wenn aber kein Notbetrieb angeordnet würde, sei niemand für die finanziellen Ausfälle der Kliniken zuständig, kritisiert Janssens. „Hier ist die Politik jetzt wirklich gefragt! Vor allem um das Personal in den Kliniken nicht schon morgen an die Überlastungsgrenze zu zwingen“, so der DIVI-Präsident. Janssens fürchtet, dass viele Krankenhäuser ohne Kompensationszusagen nicht umstellen würden.

Die Zahl der COVID-19-Patienten, die intensivmedizinisch betreut werden müssen, ist laut dem DIVI-Intensivregister vom 5. auf den 6. November um 100 gestiegen und liegt nun bei 2753. Invasiv beatmet werden 1445, das sind 23 mehr als am Vortag. Frei sind derzeit 7024 Intensivbetten. (chb)
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