Hilfsangebot

Israel eröffnet Feldkrankenhaus im Westen der Ukraine

Etwa 65 Ärzte und Pflegekräfte mit ukrainischen Wurzeln sollen in dem Feldlazarett im Westen der Ukraine arbeiten.

Veröffentlicht:
Auch in Israel ist die Unterstützung für die Ukraine groß. Jetzt hat das Land ein Feldlazarett in der Ukraine aufgebaut.

Auch in Israel ist die Unterstützung für die Ukraine groß. Jetzt hat das Land ein Feldlazarett in der Ukraine aufgebaut.

© Mostafa Alkharouf/AA/picture alliance

Tel Aviv/Mostyska Israel hat ein Feldkrankenhaus in Mostyska im Westen der von Russland angegriffenen Ukraine eröffnet. Auf einem Live-Video von der Zeremonie am Dienstag waren mehrere weiße langgestreckte Zelte zu sehen. Das 66-Betten-Lazarett soll von insgesamt 65 Ärzten und Pflegekräften aus ganz Israel betrieben werden. Es könne bis zu 150 Patienten gleichzeitig versorgen, teilte das verantwortliche Schiba-Krankenhaus aus der Nähe von Tel Aviv im Vorfeld mit. Für den Aufbau und den Betrieb des Lazaretts bis Mitte April seien umgerechnet knapp 5,9 Millionen Euro veranschlagt.

Israel hat traditionell gute Beziehungen zu Russland und der Ukraine, Regierungschef Naftali Bennett ist an Vermittlungsbemühungen beteiligt. Israel ist auch wegen seiner Konflikte mit Syrien und dem Iran vom Wohlwollen Moskaus abhängig. Laut Medienberichten hat Israel deswegen eine Bitte der Ukraine nach Waffenlieferungen abgelehnt.

Großer Teil des Personals hat ukrainische Wurzeln

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Sonntag in einer Video-Botschaft Kritik an dem jüdischen Staat geübt. Mit Blick auf die ständigen russischen Raketenangriffe sagte er: „Jeder in Israel weiß, dass Ihre Raketenabwehr die beste ist. Jeder weiß, dass Ihre Waffen stark sind.“ Für ihn stelle sich daher die Frage, warum Israels Regierung bisher weder Waffen an Kiew geliefert noch sich den westlichen Sanktionen gegen Moskau angeschlossen habe.

Das Lazarett mit dem Namen „Leuchtender Stern“ soll Flüchtlingen nahe der Grenze zu Polen helfen. Es besteht demnach unter anderem aus einer Notaufnahme sowie Abteilungen für Männer, Frauen und Kinder. Geburten sollen möglich sein, und es soll ein Angebot für Telemedizin geben sowie psychologische Betreuung, ein Labor und eine Apotheke. Ein großer Teil des medizinischen Personals hat nach Angaben des Leiters, Joel Har-Even, ukrainische Wurzeln.

Auch Deutschland beteiligt sich an einem Feldlazarett

Ein Feldlazarett, an dem auch Deutschland beteiligt ist, soll nach Angaben Estlands ebenfalls bereits in der Ukraine angekommen sein. Weitere Informationen zur Nutzung sollten allerdings erst im Laufe der Woche bekannt gegeben werden. Einen symbolischen Schlüssel zu dem Lazarett hatte die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maliar bereits im Februar, vor Beginn des Krieges, erhalten. Das verlegbare Feldlazarett wurde von Deutschland mit 5,3 Millionen Euro finanziert und von Estland gebaut. Es soll durch lokale Kräfte betrieben werden. (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Schuss-, Explosions- und Sprengverletzungen

Lauterbach: Setzen Behandlung kriegsverwundeter Ukrainer fort

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom