Studie

Jeder fünfte Teenager dampft in Bayern

Auf dem Land trinken Jugendliche eher, in der Stadt ist Kiffen angesagt, so eine Studie für Bayern.

Veröffentlicht:

München. Sehr viele Jugendliche in Bayern greifen zu E-Zigaretten oder E-Shishas. Dies ist ein Ergebnis der Studie: „SCHULBUSBayern – Schüler- und Lehrerbefragungen zum Umgang mit Suchtmitteln“, bei der rund 5700 Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse in ausgewählten Schulen der Städte München und Nürnberg sowie in den Landkreisen Miltenberg, Dillingen und Weilheim-Schongau befragt wurden.

Rund 20 Prozent der befragten Jugendlichen gaben an, im letzten Monat eine E-Zigarette oder E-Shisha geraucht zu haben. „Es ist bedenklich, dass so viele Jugendliche Zugang zu E-Zigaretten und E-Shishas haben“, kommentierte Melanie Huml (CSU), bayerische Gesundheitsministerin, dieses Studienergebnis. Denn seit 2016 dürften weder nikotinhaltige noch nikotinfreie E-Zigaretten und E-Shishas an Kinder und Jugendliche abgegeben werden.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Jugendliche in ländlich geprägten Regionen trinken früher, mehr und häufiger Alkohol als Gleichaltrige in den Großstädten München und Nürnberg. Ferner sei exzessiver Alkoholkonsum (sogenanntes Binge Drinking) bei männlichen Jugendlichen deutlich höher ausgeprägt als bei den weiblichen Befragten, so Huml.

Positiv vermerkt die bayerische Gesundheitsministerin, dass es keinen Anstieg des Konsums von Neuen Psychoaktiven Substanzen (NPS) oder der Droge Crystal Meth (Meth-Amphetamin) unter Jugendlichen gebe.

Allerdings sei der Cannabiskonsum unter den Jugendlichen weit verbreitet: im großstädtischen Milieu mit 15 Prozent etwas stärker als unter Altersgenossen aus den eher ländlich geprägten Regionen (zwölf Prozent).

Für die Studie hat das bayerische Gesundheitsministerium 70 000 Euro zur Verfügung gestellt. Das Projekt wird gemeinschaftlich mit dem Kultusministerium geleitet, teilt das Bayerische Gesundheitsministerium per Pressemitteilung mit. (ato)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Dr.med. Robert Huerkamp 24.10.201909:49 Uhr

E-Zigarettenkonsum im Vergleich zu 2015 gleich hoch - trotz Verkaufsverbot an Minderjährige

Die Ergebnisse aus dieser Studie sind erschreckend, da das Thema "E-Zigarette" seit langer Zeit bekannt ist. Anscheinend reichen die bestehenden Präventivprojekte nicht aus, um unsere heranwachsende Generation vor den Suchtmitteln zu schützen.

Bereits 2015, als die Produkte noch legal von Minderjährigen erworben werden konnten, fand eine Befragung von Schülern der 7./8. Klasse aus der Rhein-Neckar-Region statt. Die Kohorte stimmt prozentual mit der zu dem Zeitpunkt vorliegenden Verteilung der verschiedenen Schulformen, Geschlecht sowie Migrationshintergrund überein.
Damals wiesen 16,3% einen Jemalskonsum eines elektronischen Konsumgutes auf (20,9% der Jungen und 11,6% der Mädchen). Von den Jugendlichen berichteten 18,0% über einen „gelegentlichen Konsum“ innerhalb der letzten 30 Tage. Weiterhin erhöht ein Konsument im familiären Umfeld oder Freundeskreis die Wahrscheinlichkeit eines eigenen Konsums deutlich.

Es ist dringend Zeit, endlich Werbung für Tabak- und elektronische Zigaretten zu verbieten, mehr Prävention zu unterstützen und Programme zur Beendigung der Sucht finanziell zu fördern.

Die gesamten Ergebnisse mit Auswertung nach Geschlecht zur Befragung 2015 finden sich in der Promotionsarbeit: E-Zigarettenkonsum bei Jugendlichen unter geschlechtersensibler Betrachtung
Link: http://www.ub.uni-heidelberg.de/archiv/26600

Weitere Analysen mit Einflussfaktoren ohne Geschlechtsbezug finden sich in folgender Publikation: https://doi.org/10.1024/0939-5911/a000424

Sonderberichte zum Thema
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Ein Kerngedanke von Vision Zero ist, die Zahl der vermeidbaren krebsbedingten Todesfälle immer weiter zu senken und idealerweise gegen Null zu bringen.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Gastbeitrag

Vision Zero in der Onkologie – fangen wir an

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Der Kampf gegen HP-Viren ist ein Schwerpunkt der Initiative Vision Zero.

© Pornpak Khunatorn / Getty Images / iStock

Welt-HPV-Tag

Krebs verhindern: Jugend gegen HPV impfen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung