Ambulante Pflegedienste

Jeder zweite Dienst versorgt MRSE-Patienten

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NEU-ISENBURG. Über die Hälfte aller ambulanten Pflegedienste in Deutschland (57 Prozent) haben 2015 Menschen versorgt, die nachweislich mit Problemkeimen besiedelt waren.

Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte repräsentative Studie der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP).

Demnach kamen ambulante Dienste am häufigsten in Kontakt mit den Erregergruppen MRSA (95 Prozent), ESBL-Bildner (25 Prozent) und 3-MRGN/4-MRGN (18 Prozent). Auch der Durchfallerreger Clostridium difficile machte Pflegebedürftigen häufig zu schaffen (18 Prozent).

Das ZQP hatte für die Studie im Frühjahr 400 Leitungskräfte von ambulanten Pflegediensten befragt. Unter ihnen gab zudem jeder Vierte (27 Prozent) an, dass die Mehrheit der Mitarbeiter Angst habe, sich mit einem Problemkeim zu infizieren.

"Wir müssen im Gesundheitssystem die häusliche Pflege als relevantes Feld im Kampf gegen multiresistente Keime stärker wahrnehmen", forderte daher Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP. "Zu Risiken und dem richtigen Umgang mit solchen Infektionen im häuslichen Versorgungsumfeld müssen Angehörige und Profis gezielter aufgeklärt werden."

Die ZQP-Studie zeigt auch, dass Hygienefragen generell alle an der häuslichen Pflege beteiligten Gruppen vor große Herausforderungen stellen. Aus Sicht der ambulanten Dienste ist fehlendes Wissen von pflegenden Angehörigen ein zentrales Problem.

Drei Viertel der befragten Pflegedienstleitungen gaben an (76 Prozent), dass dies die Umsetzung der fachlichen und gesetzlichen Hygienestandards bedeutend erschwere. (jk)

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