Bedarfsplanung

KV Bayerns poltert gegen GBA-Entscheidung

Psychiatrische Institutsambulanzen sollen in den Versorgungsgrad einer Region eingerechnet werden. So will es der Gemeinsame Bundesausschuss. Das passt der KV Bayerns gar nicht. Sie sieht Vertragsärzte und Psychotherapeuten dabei im Nachteil.

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Eine Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA), wonach künftig ermächtigte Einrichtungen wie etwa Psychiatrische Institutsambulanzen oder Sozialpädiatrische Zentren in der vertragsärztlichen Bedarfsplanung anzurechnen sind, stößt bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) auf Kritik.

Es sei ungerecht und nicht hinnehmbar, dass solche Ambulanzen und Zentren nach dem Gesetz ohne Bedarfsprüfung, wie sie Ärzte und Psychotherapeuten zu durchlaufen haben, ermächtigt werden müssen, und so gleichzeitig Niederlassungsmöglichkeiten von Ärzten und Psychotherapeuten reduzieren, erklärt die KVB.

Die Versorgung könne so in Zukunft nicht mehr gesteuert werden. Zudem hätten die KVen keinen Ein- und Überblick in das tatsächliche Versorgungsgeschehen und die Personalstrukturen solcher Einrichtungen.

Zwar bestehe jederzeit die Möglichkeit auf Landesebene von der Regelung des GBA abzuweichen, räumt die KVB ein. Gleichwohl müsse nachgebessert werden, indem Einrichtungen, die ohne Bedarfsprüfung ermächtigt sind, in der Bedarfsplanung und beim Versorgungsgrad nicht angerechnet werden, verlangt die KVB.

"Psychiatrische Institutsambulanzen, Sozialpädiatrische Zentren und andere Einrichtungen leisten zwar einen wichtigen Beitrag zur Versorgung, ihr Versorgungsauftrag unterscheidet sich jedoch grundsätzlich von dem der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten, indem sie die bestehende Versorgung durch hochspezielle Leistungsangebote für einige wenige Patientengruppen ergänzen", heißt es in einer KVB-Mitteilung.

Und: "Sie nun in die Bedarfsplanung einiger, teils willkürlich ausgewählter Arztgruppen mit einzubeziehen, geht zu weit." (sto)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mikrovaskuläre Dysfunktion

Was ein Belastungs-EKG bei Angina-pectoris-Verdacht bringt

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Hoffnung auf neue Medikamente zur Gewichtsreduktion bei Kindern

Lesetipps
Frau zeigt ihre Gewichtsabnahme, indem sie eine übergroße Hose hochhält.

© Liubomir / stock.adobe.com

Risikopersonen identifizieren

Unerwarteter Gewichtsverlust: Wie häufig ist Krebs die Ursache?

Anamotische Darstellung der Wadenmuskulatur

© Sanchai / stock.adobe.com

Neue Leitlinie Myalgien

Das sind die Red Flags bei Muskelschmerz