Westfalen-Lippe

KV bastelt an Umsetzung von Termin-Servicestellen

Die Einrichtung einer Termin-Servicestelle stellt die KV Westfalen-Lippe vor Herausforderungen.

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KÖLN. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) prüft zurzeit verschiedene Möglichkeiten der Einrichtung einer Termin-Servicestelle. An der grundsätzlichen Skepsis gegenüber dem neuen Angebot ändert das aber nichts.

"Wir werden die Termin-Servicestelle termingerecht umsetzen, aber über die Einzelheiten haben wir noch nicht entschieden", sagte der KVWL-Vorsitzende Dr. Axel-Wolfgang Dryden der "Ärzte Zeitung". Ein entscheidender Knackpunkt sei die Frage, wie die KV von freien Kapazitäten bei Ärzten erfährt.

Zu welchen Kliniken soll's gehen?

Dryden hält es für keinen guten Weg, wenn die KV einen Einblick in die verfügbare Arbeitszeit ihrer Mitglieder erhalten würde. "Deshalb läuft es wahrscheinlich auf ein aktives Meldeverfahren hinaus."

Ungeklärt ist nach seinen Angaben auch, wie die KV erfahren wird, zu welchen Krankenhäusern sie die Patienten schicken soll, wenn im niedergelassenen Bereich die Wartezeit von vier Wochen nicht zu halten ist.

Nach Drydens persönlicher Meinung ist das ganze Gesetzesvorhaben so angelegt, dass die KVen am Ende als die Verweigerer dastehen werden. "Wir können tun, was wir wollen, wir werden scheitern", sagt er.

Ein Problem: Die Vorgaben zu den Termin-Servicestellen seien nicht deckungsgleich mit dem, was die Patienten erwarten. Dazu gehöre zum Beispiel, dass die Patienten einen direkten Zugang zum Facharzt ohne Überweisung wollen.

"Die Bevölkerung erwartet auch, dass man zum Facharzt seiner Wahl gehen kann." Das Gesetz sehe aber lediglich vor, dass ein Arztbesuch in zumutbarer Entfernung ermöglicht wird.

Dryden erwartet nicht, dass die Termin-Servicestellen auf große Resonanz stoßen werden. "Wir werden die Kapazitäten aber erst einmal vorhalten müssen, die dann an anderer Stelle fehlen." Neue Arbeitsplätze werde die KVWL für das Angebot zunächst nicht schaffen. (iss)

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