Sachsen

KV warnt vor Euphorie bei Bedarfsplanung

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DRESDEN. Die KV Sachsen sieht die Weiterentwicklung der Bedarfsplanung bis Ende 2016 skeptisch. Er habe Zweifel, dass die ins Auge gefassten neuen Kriterien die richtigen zur besseren Abbildung des Versorgungsbedarfs seien, sagte der KV-Vorstandsvorsitzende Dr. Klaus Heckemann. Sollte sich der Fokus nicht noch ändern, werde bei der Neuregelung wohl "nicht viel rauskommen".

Der Gemeinsame Bundesausschuss ist beauftragt, zum Jahresbeginn 2017 eine überarbeitete Bedarfsplanung vorzulegen. Dort sollen außer der Demografie auch die Sozial- und Morbiditätsstruktur berücksichtigt werden sollen. Zwei schwierige Kriterien, gab Heckemann zu bedenken: Morbidität sei ein manipulierbarer Faktor, auf dem nicht zu viel Gewicht liegen dürfe. Soziale Aspekte wiederum seien "wenig vorhersehbar".

Es sei ein höchst anspruchsvolles Anliegen, Kriterien wie das Einkommen oder die persönliche Lebens- und Wohnsituation in die Berechnung zur Arzt-Einwohner-Relation mit einfließen zu lassen.

Wichtiger sei, die tatsächlich vorhandene Versorgungskapazität nicht außer Acht zu lassen, sagte der KV-Chef. Denn durch den Trend zu MVZ wachse auch die Zahl der angestellten Ärzte. Diese würden seiner Einschätzung nach allerdings nur 80 Prozent der Leistung eines niedergelassenen Arztes erbringen.

Er sei deshalb dafür, dass in der Bedarfsplanung die angestellten Ärzte nur "mit einem Faktor von 0,8 gerechnet werden", erklärte Heckemann. Insgesamt dürfte von einer Bedarfsplanung aber auch nicht "zu viel verlangt werden". Sie gebe nur einen Rahmen vor.

Oftmals sei es besser, mit Sonderzulassungen zu arbeiten und somit den Bedürfnissen in der Region gerecht zu werden. (lup)

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