Kammer Brandenburg zieht noch nicht nach Potsdam

Die Kammerversammlung beschließt zwar einen Ausbau ihrer Präsenz in der Landeshauptstadt, will aber den bisherigen Standort Cottbus nicht aufgeben.

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POTSDAM/COTTBUS (ami). Die Ärztekammer Brandenburg zieht vorerst nicht von Cottbus nach Potsdam um.

Sie will aber zusätzlich zu ihrem Standort in Cottbus ihre Präsenz in Potsdam ausbauen. Das hat die Kammerversammlung Ende April beschlossen.

Die Kammerdelegierten folgten damit mehrheitlich der Empfehlung einer fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe, die sich mit der Niederlassung der märkischen Ärztekammer in einem Gebäude mit der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) befasst hat.

Die KVBB errichtet in Potsdam einen Neubau. Bei den Planungen im Herbst 2011 waren Flächen für die Ärztekammer bereits berücksichtigt. In welchem Maße die nun genutzt werden, muss im Detail noch geklärt werden.

Die Kammer erwartet von der Stärkung ihrer Präsenz in Potsdam Synergieeffekte und eine bessere Durchsetzung ärztlicher Interessen durch die Nähe zur Regierung, zu gesundheitspolitischen Entscheidungsträgern und zu den Medien.

Der gemeinsame Standort mit der KVBB ermögliche schnellere Abstimmungen und einen besseren Informationsaustausch zwischen den Mitarbeitern der beiden Körperschaften.

Ärzte des Cottbuser Klinikums sind gegen Potsdam

"Der Entschluss der Kammerversammlung ist daher eine wichtige strategische Weichenstellung für die Zukunft", so die märkische Kammer. Das Festhalten am Cottbuser Standort hat auch wirtschaftliche Gründe.

Im Vorfeld der Diskussion in der Kammerversammlung hatte es Proteste gegen eine vollständige Verlagerung des Kammersitzes nach Potsdam gegeben. So wandten sich die Ärzte des Cottbuser Carl-Thiem-Klinikums mit einem Offenen Brief gegen diese Pläne.

"In einer Zeit, in der in berlinfernen Teilen unseres Landes um jeden Arzt mit erheblichem finanziellem und logistischem Aufwand gerungen wird, kann man sich ein schlechteres Signal nicht vorstellen", heißt es in dem Brief, den Ärzte aus weiteren Orten im Süden Brandenburgs unterschrieben haben.

Sie kritisieren zudem, dass es für den Umzug keinen Anlass gebe, da der Hauptsitz der Kammer in Cottbus erst kürzlich ausgebaut worden ist.

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