Kardiologen-Vertrag geht in die heiße Phase

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STUTTGART (fst). Ab April können sich herzkranke AOK-Versicherte in Baden-Württemberg in den neuen Facharztvertrag für Kardiologie einschreiben. Allerdings gilt dies nur für Teilnehmer, die bereits beim Hausarztvertrag der Kasse mitmachen. 

Ab Juli können AOK-Versicherte unter bestimmten Bedingungen vom Kardiologen-Vertrag der AOK profitieren. © klaro

Ab Juli können AOK-Versicherte unter bestimmten Bedingungen vom Kardiologen-Vertrag der AOK profitieren. © klaro

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Als Vorteile nennen die Vertragspartner (AOK, Medi, Bundesverband der Kardiologen) unter anderem bessere Kooperation von Haus- und Facharzt und schnelle Terminvergabe binnen maximal zwei Wochen. Teilnehmende Kardiologen wüssten vorab, "welches Honorar sie für die Behandlung ihrer Patienten bekommen", sagte der BNK-Vorsitzende Dr. Norbert Smetak. 

Für die AOK wies Kassen-Chef Dr. Rolf Hoberg darauf hin, dass "Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Baden-Württemberg Todesursache Nummer eins sind - allein 2008 starben daran rund 40 000 Menschen". Vom Vertrag erhofft sich die AOK deutliche Einsparungen. Vorstandsvize Dr. Christopher Hermann hatte bei früherer Gelegenheit erläutert, dass "etwa 150 Millionen Euro pro Jahr für leichte Behandlungsfälle in den stationären Bereich fließen". Diese Patienten sollen künftig vorrangig ambulant versorgt werden.

Für die teilnehmenden Kardiologen ist Medi-Chef Dr. Werner Baumgärtner vor Vertragsstart davon ausgegangen, dass am Ende des Quartals ein "durchschnittlicher Fallwert von 85 bis 110 Euro" steht. Baumgärtner hat im Herbst 2009 die Erwartung geäußert, dass bis zu 400 Fachärzte in Baden-Württemberg an dem Vertrag nach Paragraf 73c SGB V teilnehmen. 

Für Patienten, die sich bis zum 1. Mai eingeschrieben haben, startet die neue Versorgungsform ab 1. Juli.

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