Kommentar – GKV-Finanzen

Kassen sind keine Sparkasse

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Kein Grund zur Schwarzmalerei – im Gegenteil: Erneut weisen die Krankenkassen einen positiven Saldo aus. Das Bundesgesundheitsministerium rechnet vor, dass der Überschuss im vergangenen Jahr auf 1,38 Milliarden Euro gestiegen ist. Ein Jahr zuvor betrug der Überschuss immerhin schon 1,13 Milliarden Euro. Damit beläuft sich die Gesamt-Reserve von Krankenkassen und Gesundheitsfonds auf 25 Milliarden Euro.

Zugegeben: Nicht alle Kassen können diese Erfolgsgeschichte schreiben. Die AOK-Familie erzielte insgesamt einen satten Überschuss von 935 Millionen Euro, während die Ersatzkassen sich mit bescheidenen 321 Millionen Euro zufriedengeben mussten. Einzig die Innungskassen schrieben ein Defizit von 33 Millionen Euro. Alles in allem ein starkes Signal für eine Reform des Risikostrukturausgleichs.

Unterm Strich müssen die Kassen zugeben, dass sie mit ihren Prognosen gründlich daneben gelegen haben. Gott sei Dank, will man sagen: Es ist gerade einmal 13 Jahre her, dass sie ein Defizit von 9,5 Milliarden Euro verkraften mussten. Die komfortable Situation heute sollte Ansporn sein, die Strukturfragen anzugehen und in ambulante und stationäre Versorgung zu investieren. Die Baustellen sind groß genug. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Lesen Sie dazu auch: Aktuelle BMG-Zahlen: GKV-Reserven steigen auf 25 Milliarden Euro

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zervixkarzinom

DKG-Expertin Hasenburg: „Die HPV-Prävention muss in der Schule beginnen“

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Henning Fischer 07.03.201709:37 Uhr

Seehofer führte 1992 die Honorarbudgets ein, weil die Krankenkassen angeblich kurz vor der Pleite standen


wegen absolut fehlender Gegenwehr der Kassenärzteschaft (vertreten durch KBV und KVen) konnten diese Budgets (gedacht für 2-3 Jahre) bis heute überleben.

Es ist ja auch komfortabel für Kassen und Politik die Kassenärzte zu betuppen.

Und selbst zig-Milliarden Reserven der Krankenkassen sind für die KBV kein Grund, eine Abschaffung der Budgets zu fordern. Und die Politik wird einen Teufel tun...

Marco Schade 07.03.201708:17 Uhr

Komfortable Situation?

Was bitte schön ist an der aktuellen Situation komfortabel? Wer sich die Mühe macht und die Beitragssatzentwicklung seit 1998 bis heute recherchiert wird feststellen, dass dieser stetig gestiegen ist. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/162965/umfrage/entwicklung-der-beitragssaetze-in-der-gesetzlichen-krankenkasse/
(Anmerkung: Die Senkung 2015 beruht auf die Einführung des Zusatzbeitrags, der in der Darstellung nicht berücksichtigt ist!)

Neben der überfälligen Reform des Risikostrukturausgleichs ist vor allem die Rückkehr zur paritätischen Finanzierung zwingend erforderlich um die Beitragslast für die Versicherten nicht ausufern zu lassen. https://www.vdek.com/fokus/zusatzbeitrag/beitragssatz.html
Krankenkassen mit zu hohen Rücklagen sollten zudem verpflichtet werden den Beitragssatz auf ein akzeptables Niveau zu senken.

Weiterhin sollte der vollständige Krankenkassenbeitrag steuerlich absetzbar sein. Die Absetzbarkeit ist aktuell bekanntermaßen auf 2.800 Euro jährlich begrenzt.

Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

ARE in Grafiken

RKI: Grippewelle deutet sich an

Lesetipps
Fünf Menschen im Wartezimmer.

© Tyler Olson / stock.adobe.com

Einteilung in fünf Gruppen

Diabetes:: Risiken für Komorbiditäten vom Subtyp abhängig