KOMMENTAR

Kein Indiz für Rationierung

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Wer in Deutschland akut krank wird, kann mit nahezu hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit damit rechnen, entweder am gleichen Tag oder zumindest sehr zeitnah einen Termin zu bekommen. Eine repräsentative Umfrage von tns-healthcare im Auftrag des BKK-Bundesverbandes zeigt, dass es unterschiedliche Wartezeiten für Kassen- und Privatpatienten gibt. Aber diese Unterschiede lassen sich nicht primär mit einer Bevorzugung des PKV-Klientels begründen, wie dies manche Gesundheitsideologen gern unterstellen.

Kassenpatienten mit akuten Beschwerden gehen zu 40 Prozent aufs Geratewohl zum Arzt. Nur 29 Prozent der PKV-Patienten macht dies. Diese vereinbaren überwiegend (52 Prozent) den Arzttermin. Hier allerdings zeigt sich, dass Privatversicherte deutlich schneller - durchschnittlich binnen drei Tagen - als Kassenpatienten - Wartezeit acht Tage - zum Arzt kommen.

Solche Umfragen bilden natürlich nur den Durchschnitt ab und geben nicht die Extreme wieder. Dass der Privatpatient rascher Termine bekommt, ist möglicherweise weniger im Versichertenstatus begründet als in objektiven Umständen: beispielsweise die besondere berufliche Anspannung als Selbständiger, Freiberufler und Leistungsträger, der wohlbegründet an seinen Arzt das Ansinnen stellt, punktgenaue Termine zu vereinbaren.

Dass Ärzte auch solche Bedürfnisse unter Patienten berücksichtigen, spricht für sie.

Lesen Sie dazu auch: Kassenpatienten gehen öfter ohne Umschweife zum Arzt

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Exklusiv-Umfrage der Ärzte Zeitung

Baustelle Gesundheitspolitik: Was muss 2026 angegangen werden?

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ärztin schaut sich Bildgebung auf ihrem Tablet an.

© Pixel Skull Design / stock.adobe.com

New Work-Modelle

Homeoffice für Ärzte – so klappt das!

Frau telefoniert

© Matthias Balk / picture alliance

Kontakt mit Patienten

Arztpraxis ohne Telefon: Kann das funktionieren?