Kommentar

Klassisches Eigentor?

Christiane BadenbergVon Christiane Badenberg Veröffentlicht:

Die KV Rheinland-Pfalz zieht sich aus den Vorbereitungen für die Impfungen gegen die Schweinegrippe zurück. Ihre Begründung: Nur noch einige Kassen im Land wollen die Kosten für die Impfungen gegen die saisonale Grippe für alle Versicherten übernehmen. Andere dagegen nur noch für die Patienten, bei denen die STIKO eine Impfung empfiehlt. Die KV hält die Entscheidung für medizinisch bedenklich.

Verständlich ist, dass die KV die Möglichkeit nutzt, vor allem Landes-AOK-Chef Walter Bockemühl endlich einmal Contra zu geben. Der sucht gerne die Konfrontation mit den Ärzten. Aber dass sie gerade bei der Grippeschutzimpfung den Kassen unterstellt, die Gesundheit der Bevölkerung zu gefährden ist unglaubwürdig.

In zwölf von 16 Bundesländern übernehmen die Kassen die Kosten nur nach den Empfehlungen der STIKO, Horrorszenarien sind von dort nicht bekannt. Wenn die AOK es schafft, die Ärzte ohne Hilfe der KV zu informieren, hat sie bewiesen, dass sie die ärztliche Selbstverwaltung auch für diese Aufgabe nicht braucht. Andere Kassen und vor allem Gesundheitspolitiker, denen die KV ohnehin ein Dorn im Auge ist, werden das interessiert verfolgen. So könnte aus dem forschen Vorstoß ein klassisches Eigentor werden.

Lesen Sie dazu auch: Schweinegrippe-Impfvorbereitungen - KV lehnt ab

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ab 2026 werden auch stationäre Zwei-Tages-Fälle erfasst

Hybrid-DRG-Katalog erhält 100 neue OPS-Kodes

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus