Nachhaltigkeit auf dem Pflege-Kongress

Klima retten auch im Krankenhaus

Klimaschutz als Aufgabe für Kliniken und Gesundheitsberufe: ein Thema auf dem Kongress Pflege 2020.

Veröffentlicht:

Berlin. Health for Future – auch der Gesundheitssektor engagiert sich inzwischen in Sachen Klimaschutz. Schließlich beträgt der Anteil an klimaschädlichem Kohlendioxid, den Gesundheitseinrichtungen ausstoßen, etwa fünf Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland, rechnet der Deutsche Pflegerat vor. Dass Kliniken und Arztpraxen auch mit einfachen Maßnahmen gegensteuern können, zeigt das Projekt „Klimaretter – Lebensretter“ der Stiftung viamedica. „Licht aus, Treppe statt Aufzug, Standby vermeiden – solche Einsparmaßnahmen sind für die Beschäftigten leicht umsetzbar und stören nicht die Arbeitsabläufe“, berichtet Markus Loh, Projektleiter bei der Freiburger Stiftung, die 2002 von dem Freiburger Umweltmediziner Professor. Franz Daschner gegründet wurde. „Die Unternehmen können ihre Beschäftigten für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sensibilisieren, und das ganz ohne Kosteninvestitionen.“ Klimaschutz als Aufgabe für Kliniken und Gesundheitsberufe, das wird ein Thema auf dem Kongress Pflege 2020 sein, der am 24. und 25. Januar 2020 in Berlin stattfindet und von Springer Pflege veranstaltet wird.

Die Stiftung viamedica konnte für ihr Projekt bisher 63 Unternehmen gewinnen – neben Unikliniken, Krankenhäusern, Arztpraxen, Krankenkassen und Pharma- sowie anderen Health-Care-Unternehmen ist auch Springer Pflege zum „Klimaretter“ geworden. „Die bisher 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben schon über 280 000 Kilogramm Kohlendioxid einsparen können“, so Projektleiter Loh. Das Engagement der einzelnen Beschäftigten wird im online verfügbaren Klimaretter-Tool in CO2 umgerechnet und damit direkt sichtbar. Wenn zum Beispiel die künstliche Beleuchtung bei Tageslicht im Zimmer ausgeschaltet wird, bringt das durchschnittlich eine Ersparnis von 0,5 Kilogramm pro Woche. Der gleiche Betrag ergibt sich, wenn man auf den Standby-Modus verzichtet. Die Hände mit kaltem Wasser zu waschen ist genauso hygienisch wie mit warmem Wasser und sorgt für 1,5 Kilogramm weniger Kohlendioxid in der Woche. Leitungswasser statt Mineralwasser trinken bringt sogar eine Ersparnis von 3,2 Kilogramm in der Woche. Die Motivation wird dadurch erhöht, dass sich die Beschäftigten zu Teams zusammentun und an einem spielerischen Wettbewerb teilnehmen können.

Auf dem Kongress wird Reiner Schrüfer, Pflegedirektor des Universitätsklinikums Erlangen, aus der Praxis berichten – sein Haus ist zum „Klimaretter des Jahres 2019“ gekürt worden. Das Bundesministerium für Umwelt fördert das Projekt, Schirmherr ist Professor Frank Ulrich Montgomery, Ehrenpräsident der Bundesärztekammer. Zudem stellt der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.) das Projekt „KLIK green“ für Kliniken sowie das Gütesiegel „Energie sparendes Krankenhaus“ vor. Auch wird auf dem Kongress die Frage erörtert, was es bedeutet, auf umweltschonende Krankenhaushygiene umzustellen. (an)

Programmpunkt „Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen“: Samstag, 25. Januar 2020, 13.30 bis 16.00 Uhr, Maritim proArte Hotel Berlin

Weitere Informationen:

Andrea Tauchert, Tel. 030 82787-5513, info@gesundheitskongresse.de, www.gesundheitskongresse.de

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an