TK-Umfrage

Klinikpatienten akzeptieren längere Wege

TK-Studie zeigt: Für eine qualitativ bessere Behandlung nehmen Patienten längere Strecken in Kauf.

Veröffentlicht:

HAMBURG. Für eine bessere Behandlung sind 85 Prozent der Krankenhauspatienten bereit, längere Anfahrtsstrecken zurückzulegen. Das zeigt eine repräsentative Befragung der Techniker Krankenkasse. Nur 15 Prozent wollten "eher nicht" oder "auf gar keinen Fall" eine längere Fahrt in Kauf nehmen.

"Vor allem für planbare und komplizierte Eingriffe müssen wir in der Krankenhausplanung viel stärker als bisher auf spezialisierte Zentren setzen. Die Patienten sind dazu bereit, wie unsere Umfrage zeigt", kommentiert der Leiter stationäre Versorgung bei der TK, Bernd Beyrle, die Ergebnisse.

Erstaunt zeigt sich die Krankenkasse, dass die Bereitschaft weitere Strecken zurückzulegen, in den verschiedenen Alterskategorien nur unwesentlich variiert. So waren Patienten im Alter bis 29 Jahre zu 89 Prozent bereit, weiter zu fahren, bei den 30- bis 59-Jährigen waren es sogar 90 Prozent. Und immerhin 80 Prozent der Patienten ab 60 schreckten längere Anfahrtswege ebenfalls nicht.

Das Recht auf eine zweite Meinung nimmt laut Techniker Krankenkasse inzwischen jeder vierte Patient wahr. Vor allem bei Rückenbeschwerden zeige sich, dass das Angebot sinnvoll sei, so die Kasse. Die TK bietet ihren Versicherten ein eigenes Zweitmeinungsverfahren an, bei dem spezielle Schmerzzentren die Notwendigkeit einer Operation überprüfen. "In 90 Prozent der Fälle empfiehlt das dortige interdisziplinäre Schmerzteam den Patienten, von einer Operation abzusehen und eine konservative Behandlung – beispielsweise mit Krankengymnastik", so Beyrle.

Für die Patientenbefragung hat die TK nach eigenen Angaben in den vergangenen beiden Jahren 815 000 Versicherte nach ihrem Klinikaufenthalt befragt. 159 000 Versicherte (19 Prozent) haben sich beteiligt und den 40 Punkte umfassenden Fragebogen ausgefüllt. Gefragt wurde unter anderem nach der Zufriedenheit mit dem Behandlungsergebnis, der medizinisch-pflegerischen Versorgung oder der Patientensicherheit. (chb)

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