Klinische Forschung

Koalition will schneller vom Labor ans Krankenbett

Die Koalitionsfraktionen wollen bei der klinischen Forschung schneller vom Labor ans Patientenbett.

Veröffentlicht:

BERLIN. Union und SPD im Bundestag drängen auf einen schnelleren Transfer von Forschungsergebnissen in die Gesundheitsversorgung. Ein entsprechender Antrag wird am Donnerstag debattiert und verabschiedet.

Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, bei der mit Bundesmitteln geförderten Gesundheitsforschung die "Effektivität für die Gesundheitsversorgung" stärker zu beachten. Beklagt wird, dass es durchschnittlich 14 Jahre dauere, bis Patienten von Innovationen profitieren.

In der Beschlussempfehlung des Forschungsausschusses des Bundestags heißt es, die Politik solle forschende Ärzte in Unikliniken und Krankenhäusern entlasten und Voraussetzungen dafür schaffen, "dass die stationäre Behandlung des Patienten und die Forschung stärker miteinander kombiniert werden können.

Die Opposition kritisierte den aus ihrer Sicht zu engen Blick auf die Strukturen der Gesundheitswirtschaft. Ausgeblendet werde etwa das Reputations- und Belohnungssystem in der Wissenschaft, "das auf die Impactfaktoren in englischsprachigen Journals abziele, aber nicht auf die Förderung von Transfer und Translation", rügten die Grünen.

Die Linken bemängelten, soziale Innovationen und eine bedarfsgerechte Patientenversorgung würden in dem Antrag nicht ausreichend thematisiert.

Unterdessen haben die Bundesländer einen Teilaspekt des Koalitionsantrags aufgegriffen: Union und SPD will bei der Prüfung klinischer Studien die Genehmigung der Begleitdiagnostik durch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beschleunigen.

Zehn bis 15 Prozent der ursprünglich mit deutscher Beteiligung geplanten Studien fänden nicht statt, weil die BfS-Genehmigung zu lange dauert.

Anlässlich seiner Stellungnahme zur 4. AMG-Novelle forderte der Bundesrat kürzlich, dem BfS Fristen für die Genehmigung vorzugeben, wie sie für andere Bundesoberbehörden gelten: Zehn beziehungsweise 45 Tage. (fst)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EU-Pharma Agenda: Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Arzneimittelversorgung in der EU: Status und Ausblick aus Sicht der GKV

Kooperation | Eine Kooperation von: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bei der Frage, ob und wann die Nieren gespült werden sollten, herrscht Uneinigkeit.

© Hifzhan Graphics / stock.adobe.com

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!