Kommunale Kliniken fürchten hohen Tarifabschluss für Ärztebelegschaft

Der Verband kommunaler Krankenhäuser ruft den Marburger Bund auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

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BERLIN (akl). Der Verband kommunaler Krankenhäuser (IVKK) hat die Verhandlungstaktik der Klinikärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) kritisiert. "Das strategische Vorgehen ist unverantwortlich", sagte IVKK-Vorstand Manfred Rompf. Er zeigte sich über die Entwicklung der Tarifverhandlungen enttäuscht. Rompf appellierte an die Verantwortlichen des MB, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der MB war Mitte April aus den Gesprächen ausgestiegen und hat die Ärzte in den kommunalen Kliniken bis zum 7. Mai zur Urabstimmung über einen Streik aufgerufen. Sollten 75 Prozent für Streik stimmen, ist ab 17. Mai mit Arbeitsniederlegung zu rechnen.

"Bei Tarifabschlüssen von anderen Gewerkschaften ging es um die Arbeitsplatzsicherung", sagte Rompf. 2006 konnten die Ärzte auf den Rückhalt in der Bevölkerung setzen. Das sei jetzt anders.

Beträchtlicher Kostenfaktor bei den kommunalen Kliniken sind die Ausgaben für das Personal. So geben kommunale Träger wie Länder und Gemeinden am meisten für ihre Klinikangestellten aus: 55 326 Euro für eine Vollkraft schlagen im Durchschnitt zu Buche. Bei den freigemeinnützigen Trägern wie der Caritas oder der Diakonie sind es 54 692 Euro, während sich die Personalkosten bei den privaten Trägern wie Helios auf 52 709 Euro belaufen. Das geht aus einer Studie des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) hervor.

Den Grund für die höheren Lohnkosten der kommunalen Kliniken sieht Studienleiter Dr. Karl Blum in der Vergangenheit. Starke Varianzen in der Entlohnung der Ärzte gingen auf frühere BAT-Verträge zurück, sagte Blum. Auch seien die Unterschiede auf die Altersstruktur zurückzuführen.

Aufwendungen für die betriebliche Altersvorsorge fallen bei den kommunalen Trägern stärker ins Gewicht als bei den privaten, da hier vor allem junge Ärzte angestellt sind.

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