Auswertung des BKK-Dachverbands

Krankenstand sinkt im August, bleibt aber überdurchschnittlich hoch

Die Fehltage aufgrund von Atemwegserkrankungen und COVID-19 sind im August im Vergleich zum Vormonat deutlich zurückgegangen.

Veröffentlicht:

Berlin. Der Krankenstand ist auch im August deutlich höher als in früheren Jahren ausgefallen. Darauf hat der BKK-Dachverband am Freitag auf Basis einer Auswertung der Daten von 4,5 Millionen beschäftigten BKK-Mitgliedern hingewiesen.

Im Vormonat verzeichnete der Kassenverband einen Gesamtkrankenstand von 5,23 Prozent. Der Wert sei damit im Vergleich zum Juli (6,19 Prozent) deutlich gesunken, liege aber nach wie vor weit über den Augustwerten der vergangenen zehn Jahre – diese rangierten zwischen 3,13 bis 4,04 Prozent, heißt es. Ebenso deutlich zurückgegangen sind die AU-Daten für Atemwegserkrankungen. Hier ist der Krankenstand zuletzt von 1,31 (Juli) auf 0,81 Prozent zurückgegangen.

Möglicher Effekt der Wiedereinführung der Telefon-AU

Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK-Dachverbands, bringt den Rückgang mit der Wiedereinführung der Option zur telefonischen Krankschreibung in Verbindung. Am 4. August hatte der Gemeinsame Bundesausschuss die Möglichkeit der Telefon-AU wieder aktiviert, die zuvor seit Ende Mai ausgesetzt gewesen war.

Deutliche Rückgänge zeigen sich im August auch bei AU-Fällen in Folge einer COVID-19-Erkrankung. Der Wert hat sich hier seit Juli von 151,5 AU-Fällen je 10 .000 beschäftigte Mitglieder auf 81,5 AU-Fälle fast halbiert. Die gleiche Entwicklung ist auch bei den Fehltagen nach einer Corona-Infektion zu beobachten: Diese haben von 1123 AU-Tagen je 10 .000 Beschäftigte auf 623 Fehltage im August abgenommen. Dagegen ist die durchschnittliche Falldauer mit 7,6 Tagen (Juli: 7,4 Tage je Fall) fast unverändert geblieben.

Wie in den vergangenen Monaten werden im Branchenvergleich für Beschäftigte in Pflegeheimen (873 AU-Tage je 10 .000 Beschäftigte) und im Gesundheitswesen (801 AU-Tage) die mit Abstand höchsten Fehltage wegen einer COVID-Erkrankung ausgewiesen.

Damit die Situation in Herbst und Winter nicht eskaliert, rät Knieps dazu, Beschäftigte sollten verstärkt im Homeoffice arbeiten. Auch bei Husten und Schnupfen sollten Betroffene zu Hause bleiben „oder im Zweifelsfall freiwillig eine Maske tragen, um so Infektionsketten erst gar nicht entstehen zu lassen“, so Knieps. (fst)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur „Finanz-Kommission Gesundheit“

Kommissionitis: Nina Warken auf Lauterbach-Kurs

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung

Symposium der Paul-Martini-Stiftung

COVID-19 akut: Früher Therapiestart effektiv

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Bei HPV-Nachweis: Sollte nun auch der Ehepartner geimpft werden?

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?

Eine Krankenpfleger analysiert das gerade aufgenommene Röntgenbild eines älteren Patienten auf einem Computermonitor.

© izusek / Getty Images / iStock

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Äpfel und eine Flasche Apfelessig

© Sea Wave / stock.adobe.com

Kasuistik

Apfelessig-Diät verursachte Leberschädigung