KBV-Vertreterversammlung

KBV-Vorstand Kriedel hört auf – und kritisiert Digitalstrategie für Praxen

Die ePA seit Jahren unvollendet, die eAU eine zeitfressende Anwendung: KBV-Vorstand Dr. Thomas Kriedel stellt der bisherigen Digitalisierungspolitik schlechte Noten aus.

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„Spahn´sche Elektrifizierung von Formularen funktioniert nicht“: KBV-Vorstand Dr. Thomas Kriedel.

„Spahn´sche Elektrifizierung von Formularen funktioniert nicht“: KBV-Vorstand Dr. Thomas Kriedel.

© Rolf Schulten

Berlin. KBV-Vorstand Dr. Thomas Kriedel steht für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung. Dies wurde bei der letzten Vertreterversammlung in der laufenden Legislatur bekannt. Die Vertreterversammlung findet seit Freitagmorgen in Berlin statt.

Kriedel war der erste 3. Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und zuständig für die Themen rund um die Digitalisierung der ambulanten Versorgung. Sein Fazit: „Die Spahn‘sche Elektrifizierung von Formularen funktioniert nicht!“

„ePA ist ein Flop“

Als er vor sechs Jahren angetreten sei, sei man davon ausgegangen, dass zum Jahreswechsel 2022/2023 jede Bürgerin, jeder Bürger über eine elektronische Patientenakte (ePA) verfüge und die Telematikinfrastruktur „ein freundlich vor sich hinsummendes Netz mit zahlreichen Teilnehmern“ sei, sagte Kriedel rückblickend. Tatsächlich sei die ePA ein Flop.

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Kriedel verwies darauf, dass selbst einfache Anwendungen wie die elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen zur Belastung der Praxen geworden seien. Allein die eAU bedeute für Ärzte und Praxisteams Mehraufwand von insgesamt 1,25 Millionen Arbeitsstunden im Jahr. „Stellen Sie sich vor, wie viel Arztzeit der Gesetzgeber damit wegnimmt“, rief Kriedel den Delegierten zu. (af)

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