Schutzausrüstung

Krisenstab erlaubt Recycling der Virenschutz-Masken

Die Märkte für Masken mit Virenschutz sind leergekauft. Jetzt lässt die Regierung während der Corona-Pandemie die Wiederaufbereitung zu.

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FFP2- und FFP3-Masken sollen demnach bis zu dreimal durch Erhitzen für weitere Einsätze vorbereitet werden können.

FFP2- und FFP3-Masken sollen demnach bis zu dreimal durch Erhitzen für weitere Einsätze vorbereitet werden können.

© Friso Gentsch/dpa

Berlin. Der Mangel an Schutzausrüstung zwingt nun zum Recycling. Am späten Mittwochnachmittag hat der Krisenstab der Bundesregierung die Aufbereitung von Atemmasken mit Filterfunktion erlaubt.

Vorgeschlagen hatten diese Möglichkeit die Ministerien für Arbeit und Gesundheit. FFP2- und FFP3-Masken sollen demnach bis zu zweimal durch Erhitzen für weitere Einsätze vorbereitet werden können - also ein dreimaliges Tragen möglich wäre. Die Masken sollen dafür personifiziert werden, damit sie den Träger nicht wechseln.

Der Krisenstab geht in einer Meldung davon aus, dass das Schutzniveau durch das Verfahren nicht sinke. „Es werden gleichzeitig alle Anstrengungen unternommen, ausreichend neue Schutzmasken auf dem Weltmarkt zu ordern“, sagten Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD).

KBV warnt vor Sand im Getriebe

Das Recyclingprojekt wird als Eingeständnis gewertet, dass die Beschaffungsmaßnahmen des Bundes nicht in dem Maße erfolgreich sind, wie erhofft. KBV-Chef Dr. Andreas Gassen hatte am Mittwoch berichtet, dass die Arztpraxen bislang eine Million FFP-2-Masken über den Bund erhalten hätten.

Gassen hatte auch ein Ausfransen der Verantwortlichkeiten bei der Beschaffung und Verteilung des Schutzmaterials moniert. Da sich inzwischen auch die Länder in die Verteilung der Ausrüstung eingeklinkt hätten, drohten Zeitverzögerungen.

Über die global agierenden Konzerne versuchen die Länder inzwischen ebenfalls Ausrüstung zu kaufen. Baden-Württemberg zum Beispiel nutzt die Kontakte des Landes zur Automobilindustrie. 30 Millionen Gesichtsmasken hätten auf diese Weise beschafft werden können, hat Gesundheitsminister Manne Lucha berichtet.

Da immer mehr Käufer auf diesem Markt auftreten, steigen die Preise. Für FFP2-Masken, die vor wenigen Monaten noch zu Centpreisen zu haben waren, werden inzwischen Preise von mehreren Euro aufgerufen. (af)

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