Ex-Ministerin Stamm

"Landärzte besonders wichtig"

MÜNCHEN (sto). Bei allen notwendigen Wirtschaftlichkeitsüberlegungen sollten die Krankenkassen den kranken Menschen in den Mittelpunkt ihres Tuns stellen, betonte Bayerns Landtagspräsidentin Barbara Stamm bei einem Festakt zum 100-jährigen Bestehen des Ersatzkassenverbandes in München.

Veröffentlicht:

"Uns ist der Hausarzt in den ländlichen Regionen deshalb besonders wichtig", sagte die frühere Sozialministerin. Jenseits von marktwirtschaftlichen Prinzipien müsse allen Menschen eine gute Versorgung zur Verfügung stehen.

Auch müsse es gelingen, im Gesundheitswesen menschliche Strukturen zu schaffen, erklärte Stamm. Für kranke Menschen müsse der Arzt mehr Zeit haben. Bürokratische Hindernisse seien fehl am Platz.

Zugleich sprach sich die CSU-Politikerin dafür aus, den Krankenkassen und ihrer Selbstverwaltung das Recht zur Beitragsgestaltung zurückzugeben. "Die Auseinandersetzungen um Regionalität wären dann kein Thema mehr", meinte Stamm.

Regionale Differenzierungsmöglichkeiten gefordert

Deutschland habe das weltweit beste Gesundheitssystem, erklärte der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen (vdek), Holger Langkutsch.

"Unser Gesundheitssystem findet überall Nachahmer, während die staatlich organisierten Systeme an ihre Grenzen stoßen", sagte Langkutsch.

Zu gleichwertigen Lebensbedingungen in ganz Bayern gehöre auch eine wohnortnahe medizinische Versorgung, betonte Ministerialdirektor Michael Höhenberger aus dem Bayerischen Gesundheitsministerium.

Eine Konzentration der ärztlichen Versorgung auf Ballungsräume werde von der Bevölkerung als unzureichend angesehen.

Um bewährte Strukturen erhalten zu können, müssten die Krankenkassen wieder mehr Beitragsautonomie und regionale Differenzierungsmöglichkeiten erhalten, forderte Höhenberger.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zankapfel Substitution

Pflegerats-Chefin: Arztzentriertes System aus der Zeit gefallen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Kein Einzelimpfstoff gegen Pertussis verfügbar: Wie also Schwangere impfen?

Traumatologie

Bienenstich in die Hornhaut: Schnell raus mit dem Stachel!

Lesetipps
Ein älterer Mann liegt im Krankenbett und hält die Hand einer Frau

© Photographee.eu - stock.adobe.com

Palliativmedizin

Was bei starker Unruhe am Lebensende hilft

Ein junger Fuchs im Wald

© Thomas Warnack/dpa

Alveoläre Echinokokkose

Fuchsbandwurm-Infektionen sind wohl häufiger als gedacht