TK-Umfrage

Langes Warten auf Arzttermine nervt die Niedersachsen

Veröffentlicht:

HANNOVER. Nur 56 Prozent der Niedersachsen sind mit der Wartezeit auf einen Termin beim Facharzt zufrieden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK).

Bundesweit seien es immerhin 62 Prozent, die die langen Wartezeiten akzeptieren, schreibt die TK in einer Pressemitteilung.

Die von der großen Koalition geplante Termingarantie im Rahmen des Versorgungsstärkungsgesetzes könne dabei helfen, das Problem zu lösen, schreibt die TK weiter. (eb)

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Dr. Thomas Georg Schätzler 18.01.201516:28 Uhr

Hausärztinnen und Hausärzte machen ihren Job!

Im Original heißt die Meldung der Techniker Krankenkasse (TK) auf Grund ihrer Forsa-Umfrage: "In Niedersachsen brauchen Patienten Geduld: Fast jeder zweite Niedersachse akzeptiert nicht die lange Wartezeit auf einen F a c h a r z t-Termin" (Hervorhebung d. d. Verf.) http://www.tk.de/tk/regional/niedersachsen/114698

Nur und ausschließlich Fachärzte/-innen sind gemeint und hoffentlich betroffen. Bevor die KBV dazu bundesweit Daten offen legt, müssten alle KVen erst mal überprüfen, ob in diesen Vertrags-Facharzt-Sitzen auch in relevantem Umfang GKV-Patienten/-innen versorgt werden? Oder nur noch wenige Fachärzte, von Ausnahmen selbstverständlich abgesehen, ihren Job innerhalb der GKV ernst nehmen?

Denn wir als fleißige GKV-Hausärzte erfüllen den Sicherstellungsauftrag im 24-Stunden-Einsatz. Dringende Hausbesuche, Notfall-, Akuttermine, aber auch Regelversorgung, Vorsorgeleistungen, Labor, Impfungen, Rückfragen zu Medikamenten-Interaktionen ("zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker") werden i. d. R. taggleich oder direkt am Folgetag erledigt bzw. zur Not auch noch in den Abendstunden abgearbeitet. Der Zentrale Ärztliche Notdienst (ZND) läuft auch überwiegend über Hausärzte und Facharzt-Vertreter.

Besonders perfide! Die von der Großen Koalition (GROKO) geplante 4-wöchige Termingarantie im Rahmen des Versorgungsstärkungsgesetzes (VersStG): KV-Terminvergabestellen, ausschließlich zur Bewältigung der Facharzt-Termin-Misere installiert, sollen von uns H a u s ä r z t e n mit finanziert werden. Der Aufkauf von überwiegend fachärztlichen "GKV-Luxus- und Privatpraxen" in bevorzugten Wohnlagen der Republik soll zu allem Überfluss auch noch aus unseren e i g e n e n GKV-Honorarumsätzen generiert und enteignet werden.

Vom "Zweitmeinungsverfahren", das bei gedeckelter ambulanter Gesamtvergütung unsere Umsatzhonorare halbiert und geplanten, kostenlos zu erbringenden Mehrleistungen nach dem Präventionsgesetz (PrävG) will ich gar nicht erst anfangen.

Da sind wir Hausärztinnen und Hausärzte wieder mal die Dummen?
Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund


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