Präventionsbericht 20019

Langlebige Bayern

Die Menschen in Bayern leben nicht nur so lange wie nie zuvor, sie leben auch etwas länger als im Bundesschnitt. Das geht aus dem Bayerischen Präventionsberichts 2019 hervor. Allerdings gibt es auch noch viel zu tun: Problemfelder sind etwa Adipositas und Diabetes.

Thorsten SchüllerVon Thorsten Schüller Veröffentlicht:
Steigende Lebenserwartung: Die Menschen in Bayern werden immer älter.

Steigende Lebenserwartung: Die Menschen in Bayern werden immer älter.

© Hyejin Kang / stock.adobe.com

MÜNCHEN. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Frauen werden in Bayern im Schnitt 83,6 Jahre alt, Männer 79,1 Jahre. Damit werden die Menschen dort heute so alt wie nie zuvor, wie aus dem Bayerischen Präventionsbericht 2019 hervorgeht.

Es handelt sich nach den Worten der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) um die erste umfassende Übersicht und Analyse zur Gesundheitsvorsorge im Freistaat. Sie soll dazu dienen, die Gesundheitsförderung und Prävention gezielt weiter auszubauen.

Der Bericht offenbart in vielen Präventionsbereichen Erfolge, so beim Rückgang der Säuglingssterblichkeit, der Verbesserung der Zahngesundheit oder beim Rauchen. Bei Einschulungskindern sei es gelungen, den Anstieg des Anteils der besonders stark Übergewichtigen zu stoppen. Bayern liege hier mit einer Adipositas-Rate von 3,2 Prozent in den Jahren 2014 bis 2016 deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 4,6 Prozent. Auch die Impfquoten hätten sich stetig verbessert.

Andererseits zeigt der Bericht, dass es noch große Herausforderungen gibt. Dabei handelt es sich besonders häufig um Erkrankungen, die mit dem Lebensstil zusammenhängen. So ist über eine Million Erwachsene in Bayern von Diabetes mellitus Typ 2 betroffen. Rund 17 Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen zwischen 18 und 64 Jahren leiden den Angaben zufolge an Adipositas und sind extrem übergewichtig.

Bewegungsmangel kennzeichnet den Alltag vieler Menschen; auf das empfohlene Maß von mindestens 2,5 Stunden körperlicher Ausdaueraktivität pro Woche kommt nur knapp die Hälfte der Erwachsenen.

Zwei Milliarden Euro für Prävention

Laut Huml wird mehr als die Hälfte der Krankheitslast durch einige wenige Risikofaktoren verursacht wie Rauchen, Bluthochdruck, übermäßigen Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht. So würden in Bayern aktuell rund acht Prozent der 12- bis 17-Jährigen und rund 25 Prozent der Erwachsenen rauchen.

Etwa 15.000 Menschen in Bayern würden pro Jahr durch das Rauchen sterben. Diese Faktoren könnten durch Gesundheitsförderung und Prävention wesentlich beeinflusst werden. Dem Bericht nach entfallen etwa vier Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben im Freistaat auf Prävention und Gesundheitsschutz, das entspricht etwa zwei Milliarden Euro.

130 Partner im Präventionsbündnis

Die Ministerin wies darauf hin, dass mit dem Bayerischen Präventionsplan und der Landesrahmenvereinbarung Prävention mit den Sozialversicherungsträgern bereits Meilensteine gesetzt worden seien: „Wir haben nachhaltig angelegte Strukturen geschaffen: die 50 Gesundheitsregionen Plus, das Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung am LGL und die Präventionsmanager an den Bezirksregierungen.

Über unsere Initiative Gesund.Leben.Bayern. unterstützen wir wegweisende Präventionsprojekte und machen zudem mit Jahresschwerpunkten auf wichtige Präventionsthemen aufmerksam. Gemeinsam mit den mehr als 130 Partnern im Bündnis für Prävention setzen wir uns dafür ein, Gesundheitsförderung und Prävention in allen Lebensbereichen zu stärken.“

Im ersten Bayerischen Präventionsbericht werden Aspekte der Prävention für alle Altersklassen dargestellt. Zudem werden die Strukturen für Gesundheitsförderung und Prävention im Freistaat beleuchtet.

Wir haben nachhaltig angelegte Strukturen geschaffen: die 50 Gesundheitsregionen Plus, das Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung am LGL und die Präventionsmanager an den Bezirksregierungen.

Melanie Huml Gesundheitsministerin Bayern

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