Trotz Defizits

Lauterbach: Keine Leistungskürzungen bei den Krankenkassen

17 Milliarden Euro fehlen den Krankenkassen im kommenden Jahr. An deren Leistungskatalog will der Gesundheitsminister trotzdem nicht ran.

Veröffentlicht:
Leistungskürzungen bei der medizinischen Versorgung sieht Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nicht als Option, um das Finanzierungsproblem der Krankenkassen zu lösen.

Leistungskürzungen bei der medizinischen Versorgung sieht Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nicht als Option, um das Finanzierungsproblem der Krankenkassen zu lösen.

© dpa

Berlin. Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach schließt Leistungskürzungen bei der medizinischen Versorgung angesichts der Finanzlücken in der gesetzlichen Krankenversicherung aus.

„Ich habe mich festgelegt: Ich werde nichts streichen“, sagte der SPD-Politiker dem „Tagesspiegel“ (Montag). „Die Leute sollten wissen, dass hier jetzt keiner kommt, der ihnen die Leistungen kürzt“, betonte Lauterbach mit Blick auf die anstehenden Haushaltsberatungen im Bundestag. „Das werde ich durchhalten“, sagte der Minister.

Den gesetzlichen Krankenkassen fehlen Schätzungen zufolge im kommenden Jahr rund 17 Milliarden Euro. „Dass wir uns in einer schwierigen Situation befinden, ist klar“, räumte Lauterbach ein. Viele Gesetze aus der vergangenen Legislaturperiode trieben die Kosten. Auch fehlten Einnahmen wegen der Corona-Pandemie.

Lesen sie auch

2023 drohen steigende Beiträge

Lauterbach ließ Wege zur Finanzierung der Lücke offen. „Ich werde hier nicht scheibchenweise darüber diskutieren, was vielleicht kommen wird oder auch nicht.“ Der Minister hatte Anfang März angedeutet, dass auf die gesetzlich Versicherten 2023 steigende Beiträge zukommen könnten.

Das lasse sich „nicht vollständig vermeiden“, hatte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe gesagt. „Wir werden versuchen, die Lasten auf mehrere Schultern zu verteilen – indem wir Effizienzreserven nutzen, die Rücklagen der Krankenkassen anpassen und den Steuerzuschuss erhöhen.“

Ohne eine zusätzliche Finanzspritze wären deutliche Beitragssteigerungen unumgänglich, sagte Lauterbach den Funke-Zeitungen. (dpa)
Lesen sie auch
Lesen sie auch
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Krankheitstage

Zahlen der Kasse KKH bestätigen hohen Krankenstand

Kommentare
Arno Günther 21.03.202217:17 Uhr

Wie passt das zusammen. einerseits riesige Defizite, andererseits sponsert die AOK Profisportvereine in dreistelliger Millionenhöhe aus Mitgliedsbeiträgen.

Sonderberichte zum Thema
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Insgesamt lässt sich auf jeden Fall sagen, dass die Kosten an vielen Stellen schneller gestiegen sind als der Orientierungswert.

© Leafart - stock.adobe.com

Praxismanagement

So bekommen Sie steigende Praxiskosten in den Griff

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: apoBank
Bulle und Bär: Wer wird im Anlagejahr 2024 die Oberhand behalten? Zuletzt waren angesichts der Kurssteigerungen die Bullen auf der stärkeren Seite.

© peterschreiber.media / stock.adobe.com

Jahresausblick Geld und Vermögen

Geldanlage: Comeback des klassischen gemischten Portfolios

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: apoBank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

ACR-Kongress

Fünf M für eine bessere Versorgung älterer Rheumapatienten

Lesetipps
stiliserte, bunte Symbole für Patientenakten

© savittree / stock.adobe.com

FAQ zur „ePA für alle“

Die elektronische Patientenakte kommt: Das sollten Sie jetzt wissen