Kommentar zur Corona-Impfung

Lieblose Kampagne

Julia FrischVon Julia Frisch Veröffentlicht:

Kritik an der Corona-Kommunikationspraxis gibt es ja schon seit langem. Doch die COVID-Informationskampagnen gehören offenbar nicht zu den „lessons learned“ der Regierung aus zwei Jahren Pandemie.

Der Slogan „Impfen hilft“, den die neue Ampelregierung für vermutlich nicht wenig Geld von Werbeprofis entwerfen ließ, hat nachweislich keinen Impfmuffel hinterm Ofen hervorgelockt. Da war man vor 30 Jahren, als Aids/HIV-Pandemie begann, schon weiter und kreativer – und ist es bis heute.

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Lieblos und unengagiert: Anders kann man die Impfkampagne nicht nennen, die Deutschland seit über einem Jahr fährt. Schon zu deren Beginn haben Gesundheits- und Kommunikationswissenschaftler darauf hingewiesen, dass eine zielgruppengerechte Ansprache essenziell ist. Bei Menschen mit Migrationsgeschichte glaubte die öffentliche Hand wohl, diesen Zweck mit Informationen in einigen wenigen Fremdsprachen erfüllt zu haben.

Dass das nicht reicht, zeigen Erfahrungen, die Ärzte täglich in der Praxis machen: Auch deutsche Muttersprachler haben Probleme, die in der Vergangenheit sich oft ändernden Informationen zu den Corona-Vakzinen zu verstehen und ihre Bedeutung richtig einzuordnen. Die Kärrnerarbeit der Aufklärung bleibt damit an den Ärzten hängen. Und wer keinen Hausarzt hat, hat Pech gehabt. Verständliche Aufklärung vom Staat kann er nicht erwarten.

Schreiben Sie der Autorin: julia.frisch@springer.com

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 04.02.202208:55 Uhr

Eine seltsam lieblos und unengagiert initiierte Impf-Werbekampagne mit der uninspirierend- trockenen Kernbotschaft "Impfen hilft" passt zu Deutschland wie der Kanzler als "Buster Keaton" der SPD-Politik ("der Mann, der niemals lachte").

Der Blick über dem Tellerrand nach Frankreich lohnt. Dort wird zur zentralen Impf-Werbekampagne ein Liebespaar gezeigt, dass sich endlich wieder unbeschwert küssen kann. Der Bild-Text lautet:
"OUI, LE VACCIN PEUT AVOIR DES EFFETS DÉSIRABLE.
A CHAQUE VACCINATION C'EST LA VIE QUI REPREND - VACCINON NOUS. "
In der deutschen Übersetzung: "Ja, die Impfung kann sehnsuchtsvolle Wirkungen haben.
Mit jeder Impfung übernimmt wieder das Leben - lasst uns Impfen."

Leider hat die Ärzte Zeitung mehrfach den Slogan "Impfen hilft" in den Farben des allseits bekannten Raststätten-Toilettenkonzerns "Sanifair" gezeigt, eine Abbildung der französischen Werbekampagne unterblieb bisher.

Ich habe die beiden kommunikativ gegensätzlichen Illustrationen in 2 meiner aktuellen Blogs
https://www.doccheck.com/de/detail/articles/37223-utilitarismus-in-der-impfpflicht-debatte-kontraproduktiv
und
https://www.doccheck.com/de/detail/articles/37186-generelle-impfpflicht-vermasselt
gezeigt und kommentiert, so dass die LeserInnen der Ärzte Zeitung daran teilhaben und sich ein eigenes Bild machen können.

Mf+kG, Ihr Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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