Nach Aufruf zum Terminstopp

Mandel-Operationen: KBV verweist auf Gesamt-Plus für HNO-Ärzte

Nach der Ankündigung zweier HNO-Berufsverbände, wegen schlechter Vergütung vorerst keine Termine für Mandel-Operationen mehr vergeben zu wollen, versichert die KBV, an Verbesserungen zu arbeiten.

Veröffentlicht:
Blick in den Rachen. Verbände von HNO-Ärzten raten Kollegen, Mandeln bei Kindern nicht zu operieren – außer in dringenden Fällen.

Blick in den Rachen. Verbände von HNO-Ärzten raten Kollegen, Mandeln bei Kindern nicht zu operieren – außer in dringenden Fällen.

© Jochen Tack/imageBROKER/picture alliance

Berlin. Mit allzu heftiger Kritik an der Empfehlung des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte (BVHNO) und der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO) an Kollegen, keine neuen Termine für Mandel-Operationen bei Kindern zu vergeben, hält sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) zurück. In einer Stellungnahme verweist sie aber auf das kleine Plus, dass die Fachgruppe durch die jüngsten Beschlüsse zum ambulanten Operieren erhalte.

„Auch wenn wir die pauschale und harsche Kritik des Berufsverbandes der HNO-Ärzte für überzogen halten, muss festgestellt werden, dass die Förderung des ambulanten Operierens zügig weiter deutlich verbessert werden muss“, lässt sich KBV-Chef Dr. Andreas Gassen zitieren. Bei den Beschlüssen Ende 2022, mit denen KBV und Krankenkassen nicht nur ein Maßnahmepaket zur Förderung des ambulanten Operierens auf den Weg brachten, sondern mit denen der Bewertungsausschuss auch alle Leistungen neu bewertete, habe es sich „um einen ersten und behutsamen Schritt in die richtige Richtung gehandelt“.

Gassen: Plus für HNO-Ärzte ist zu wenig

Gassen verwies in der Stellungnahme der KBV darauf, dass „es unter Betrachtung des gesamten Abrechnungsspektrums“ und unter Berücksichtigung neuer Zuschläge für die HNO-Ärzte, insbesondere für Nachbeobachtungen, „ein moderates Plus gibt“. Das sei aber „perspektivisch zu wenig“.

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Die KBV wolle deshalb mit Blick auf die vorgesehene Ausweitung der Ambulantisierung von Leistungen „zügig weitermachen und mit den Krankenkassen verhandeln, übrigens auch zum hohen Hygieneaufwand“. Die finanzielle Ausstattung der ambulanten Versorgung müsse insgesamt verbessert werden.“

Operationen unterfinanziert

Am Montag hatten BVHNO und DGHNO Hals-Nasen-Ohrenärzte dazu aufgerufen, vorerst keine Termine mehr für Adenotomien und Tonsillotomien bei Kindern zu vergeben. Das solle solange gelten, bis die Krankenkassen eine deutliche verbesserte Zahlung der ambulanten Operationen zusagen. Zur Begründung verwiesen die Verbände darauf, dass die Eingriffe unterfinanziert seien. (juk)

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