Streit um Gehälter

Marburger Bund warnt vor Ausbluten des ÖGD

Der Marburger Bund hält eine bessere Bezahlung von Amtsärzten für angezeigt. Dass es dazu nicht komme, sei Schuld der kommunalen Arbeitgeberverbände – und gefährde auch den Infektionsschutz.

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Berlin. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) hat die Empfehlungen des Beirats zum Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) begrüßt. Dies gelte vor allem für die Feststellung der Beiratsmitglieder, dass Amtsärzte künftig besser bezahlt werden müssten, erklärte der Marburger Bund am Freitag.

Ärzte im ÖGD würden dringend gesucht, schon heute stünde manches Gesundheitsamt ohne eine ärztliche Leitung da, betonte die Gewerkschaft. Hauptgrund für die Misere sei die deutlich schlechtere Bezahlung der ÖGD-Mediziner im Vergleich zu Ärzten in Kliniken oder beim Medizinischen Dienst (MD).

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Eine Anpassung der Gehälter an übliche Tarifstandards scheitere allerdings weiter an der Blockadehaltung der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), kritisierte die Gewerkschaft. Die VKA weigere sich, die gesonderten Tarifverhandlungen fortzusetzen, obwohl sie sich vor zwei Jahren dazu bereit erklärt habe.

Den ÖGD „ausbluten“ zu lassen, gefährde am Ende aber viele Bereiche der Gesundheitsvorsorge – so auch den Infektionsschutz, warnte MB-Vorsitzende Dr. Susanne Johna.

Der Beirat zum „Pakt ÖGD“ wurde als Beratungsgremium von Bund und Ländern für die Dauer von zwei Jahren eingesetzt. Am Donnerstag hatten die Experten ihren ersten Bericht zur künftigen Ausrichtung der 375 Gesundheitsämter vorgelegt. (hom)

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