COVID-19-Schutzgesetz

Maskenpflicht und andere Corona-Maßnahmen: BÄK mahnt bundeseinheitliche Kriterien an

Einheitliche Kriterien für COVID-Eindämmungsmaßnahmen fordert die Bundesärztekammer ein: Es dürfe nicht dazu kommen, das jedes Bundesland unterschiedliche Vorschriften zum Schutz vor Infektionen erlasse.

Veröffentlicht: | aktualisiert:
„Verwirrung und Verunsicherung“ bei Corona-Schutzmaßnahmen vermeiden: BÄK-Chef Dr. Klaus Reinhardt.

„Verwirrung und Verunsicherung“ bei Corona-Schutzmaßnahmen vermeiden: BÄK-Chef Dr. Klaus Reinhardt.

© Bernd von Jutrczenka / dpa / picture alliance

Berlin. Zu dem am Mittwoch vorgestellten Entwurf für ein COVID-19-Schutzgesetz erklärte die Bundesärztekammer (BÄK), dass sie einen klaren Kriterienkatalog für notwendig halte, der vorschreibe, ab wann schärfere Eindämmungsmaßnahmen gelten. „Der bloße Verweis auf Abwasseranalysen, Inzidenzen und die Surveillance-Systeme des Robert Koch-Instituts reicht nicht aus“, sagte BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt am Donnerstag.

Zudem müsse sichergestellt sein, dass diese Indikatoren bundesweit gelten und die gegebenenfalls zu ergreifenden Maßnahmen nicht von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind. „Alles andere würde nur wieder zu Verwirrung und Verunsicherung in der Bevölkerung führen“, so Reinhardt.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte bei der Vorstellung der Pläne am Mittwoch betont, er rechne nicht mit einem Flickenteppich an unterschiedlichen Corona-Regelungen. Er wie auch Justizminister Marco Buschmann (FDP) hatten zudem deutlich gemacht, dass eine Gesamtbetrachtung der Infektionslage ausschlaggebend sein solle, wann welche Maßnahmen verschärft werden müssen.

Lob für geplantes Stufenkonzept

Reinhardt lobte zugleich das im Entwurf enthaltene Pandemie-Stufenkonzept: Dieses sei differenziert und hebe richtigerweise auf die Verhältnismäßigkeit des Mitteleinsatzes ab. „Niemand kann derzeit sicher sagen, ob in den kommenden Monaten weiterhin Omikron vorherrschend sein wird, beziehungsweise ob wir es mit harmloseren Virusvarianten zu tun haben werden oder ob sich solche mit schwereren Verläufen durchsetzen“, so der BÄK-Chef.

Deswegen komme im Herbst und Winter vor allem dem eigenverantwortlichen Umgang der Menschen mit möglichen Ansteckungsrisiken eine noch größere Bedeutung als bisher zu. Neben der Impfung seien beispielsweise freiwillige Schnelltests vor privaten Feiern sinnvoll. Die Einhaltung der Hygieneregeln bleibe wichtig.

Auch der Hausärzteverband Baden-Württemberg kritisierte die mangelnden Kriterien zur Bewertung des Infektionsgeschehens. Um das Gesundheitswesen im Herbst vor einer Überlastung zu schützen, brauche es klare Indikatoren über das Infektionsgeschehen. Dabei müsste die Krankheitslast auch mit einem größeren Augenmerk auf die aktuelle Situation in den Praxen berücksichtigt werden, sagte die Vorsitzende des Hausärzteverbands, Prof. Nicola Buhlinger-Göpfarth. (juk/hom)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Altersbedingter Hörverlust: Ursache ist eine Degeneration der Cochlea. Verstärkt wird der Prozess vermutlich durch Entzündungen und mikrovaskuläre Veränderungen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Niedrigdosierte Gabe

ASS hilft nicht gegen Hörverlust im Alter