Sprachprobleme

Mehr Kinder brauchen Logotherapie

Sprachprobleme in jungen Jahren nehmen offenbar zu. Denn jedes vierte Kind, das in die Schule kommt, erhält inzwischen eine Sprachtherapie.

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Ohne Worte?

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BERLIN. Immer mehr Kinder haben bis zu ihrer Einschulung nicht richtig sprechen gelernt und brauchen deshalb eine sprachtherapeutische Behandlung.

Im Jahr 2012 war deshalb jeder vierte Junge im Alter von sechs Jahren in einer logopädischen Behandlung, fünf Jahre zuvor waren es 20 Prozent. 17 Prozent der Mädchen in diesem Alter erhalten Sprachtherapie. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Heilmittelbericht des Wissenschaftlichen Instituts der Ortskrankenkassen (WIdO) hervor.

Danach werden 67,7 Prozent aller sprachtherapeutischen Leistungen bei Kindern und Jugendlichen bis 15 Jahren verordnet. Die häufigste Indikation mit einem Anteil von 53 Prozent sind "Sprachstörungen vor Abschluss der Sprachentwicklung".

Mit deutlichem Abstand (13 Prozent) folgen Sprachstörungen nach Abschluss der Sprachentwicklung sowie Behandlungen aufgrund von Artikulationsstörungen (neun Prozent).

Die hohen, weiterhin steigenden Verordnungsmengen bei Sprachtherapien für Kinder weisen nach Auffassung der WIdO-Autoren auf die spezifischen Anforderungen im Übergang vom Kindergarten zur Grundschule hin.

Ergo- und Sprachtherapie könnten helfen, Defizite der kindlichen Umwelt zu bewältigen. "Verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen in Kindergärten und Schulen sowie im Elternhaus sind dabei ebenso wichtig, um Gesundheitsstörungen schon in frühen Jahren vorzubeugen", so Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO.

Im Heilmittelbericht analysiert das AOK-Institut rund 35 Millionen Heilmittelrezepte, die 2012 für die etwa 70 Millionen GKV-Versicherten ausgestellt wurden. Dazu gehören neben Leistungen der Sprachtherapie auch die Bereiche Physiotherapie, Ergotherapie und Podologie. (HL)

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