Gröhe fordert

Mehr Wissen über Erste Hilfe im Notfall nötig

Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat dazu aufgerufen, das Wissen der Bürger über die notwendigen ersten Hilfsmaßnahmen in Notfällen zu verbessern. Sein Vorbild: die Skandinavier.

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Nachholbedarf: Im Notfall wird von Laien in Deutschland nur halb so oft eine Herzdruckmassage gemacht wie in Skandinavien.

Nachholbedarf: Im Notfall wird von Laien in Deutschland nur halb so oft eine Herzdruckmassage gemacht wie in Skandinavien.

© annems / Fotolia

BERLIN. Jeder könne zum Lebensretter werden, erklärte Gröhe anlässlich einer Auftaktveranstaltung der Betriebskrankenkassen (BKK) zur bundesweiten Vermittlung von Notfallwissen am Montagabend in Berlin. Dafür müsse aber grundlegendes Notfallwissen besser und dauerhaft vermittelt werden.

Das Thema Notfallrettung durch Laien werde in Deutschland so gut wie gar nicht in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Ziel sei es daher, in den nächsten zehn Jahren die Quote von Laienhelfern spürbar zu erhöhen. Vorbild sei dabei Skandinavien. Hier lernten schon die Kleinsten, wie Lebensrettung funktioniere, hieß es. 70 Prozent der Skandinavier führten im Notfall eine Herzdruckmassage durch. In Deutschland seien es nur 30 bis 35 Prozent.

Jeder könne in ein bis zwei Stunden die wichtigsten Notfallschritte lernen, hieß es bei der Veranstaltung. Vielen Menschen fehle im Notfall aber der Mut. Sie hätten einfach Angst, etwas falsch zu machen. Doch jede Sekunde zähle, wenn ein Mensch etwa einen Herz-Kreislauf-Stillstand habe. In Deutschland erlitten jährlich 50.000 Menschen diesen Notfall außerhalb eines Krankenhauses. "Nur zehn Prozent überleben, weil Erste Hilfe unterbleibt und wesentliche Minuten vergehen, bis der Notarzt eintrifft", sagte Franz Knieps, Vorstand des BKK-Dachverbandes.

Einen Schritt in diese Richtung bietet eine spezielle App. In einem Pilotprojekt der European Heart Rhythm Association (EHRA) an der Uniklinik Lübeck wurde jüngst geprüft, wie mittels dieser Ersthelfer-App die kardiopulmonale Reanimation außerhalb des Krankenhauses optimiert werden kann. Die ersten Erfahrungen waren so gut, dass das Projekt nun ausgeweitet werden soll.(dpa/run)

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