Kommentar – Pflegeheime

Mehr als satt und sauber

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Mit Bestnoten haben die Pflegeheime jahrelang PR in eigener Sache machen können – völlig unabhängig davon, wie es um die tatsächlichen Zustände in ihren Einrichtungen bestellt war und vermutlich noch ist.

Der Gesetzgeber hat lange zugeschaut, bis er endlich die Reißleine gezogen hat. Ab 1. November soll nun der neue Pflege-TÜV starten, glaubt man der Ankündigung von Gernot Kiefer, dem designierten stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des GKV-Spitzenverbands.

Damit hinkt die Selbstverwaltung zwar über zwei Jahre der ursprünglichen politischen Forderung nach einer besseren und vor allem aussagekräftigen Bewertung hinterher. Offenbar hat sich aber das Argument Gründlichkeit vor Schnelligkeit durchgesetzt. Denn Kiefer hatte noch im Herbst 2018 die mangelnde Differenziertheit zwischen guter, mittelmäßiger und schlechter Qualität kritisiert.

Jetzt scheint der Durchbruch dann doch gelungen. Mit ersten Ergebnissen soll im kommenden Jahr zu rechnen sein. Eine gute Nachricht für alle Pflegeheime, die jetzt schon mehr ergebnis- als dokumentationsorientiert arbeiten. Eine schlechte Nachricht hingegen ist es für diejenigen, die sich mit weichen Qualitätsindikatoren Bestnoten erschlichen haben.

Lesen Sie dazu auch: Qualität von Heimen: Neuer Pflege-TÜV startet im November

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