Medizinfakultäten

Mehrkosten beim Masterplan nicht nachvollziehbar

Veröffentlicht:

Der Medizinische Fakultätentag (MFT) und der Verband der Universitätsklinika nennen es "nicht nachvollziehbar", dass der Masterplan Medizinstudium 2020 ohne zusätzliche Mittel für die Hochschulen umgesetzt werden soll.

BERLIN. Allein die Einführung des ambulanten Pflichtquartals im Praktischen Jahr würde mit Mehrkosten von 30 bis 40 Millionen Euro pro Jahr einhergehen, warnt Frank Wissing, Generalsekretär des MFT. Auch neue Lehr- und Prüfungsformate würden einen "drastischen Mehraufwand" nach sich ziehen.

Erzwungene Sparmaßnahmen in den Fakultäten im Zuge der Umsetzung würden "die Ziele des Masterplans konterkarieren", sagt MFT-Präsident Heyo K. Kroemer. Insgesamt rechnen beide Verbände mit Kosten von 80 Millionen Euro als Folge der Studienreform.

Unterdessen haben sieben Studierendenvertretungen gesundheitsbezogener Studiengänge umfangreiche Reformen angemahnt, und zwar über die im Masterplan adressierte (Zahn-)Medizin hinaus. Ein Fokus bildet dabei die Zulassung: Hier werde der Abiturnote bisher ein "unangemessen hoher Stellenwert eingeräumt", heißt es. Unbefriedigend sei bisher insbesondere das Bewerbungsverfahren. Daher sollte künftig die Vergabe des Studienplatzes getrennt werden von der Zuweisung des Bewerbers an einen Hochschulstandort, heißt es. Weitere Forderungen sind mehr Wahlfreiheit im Studienverlauf und eine größere Praxisnähe. Ziel müsse die Einführung eines bundesweit einheitlichen kompetenzbasierten Lernzielkatalogs sein – im Masterplan ist diese Forderung aufgenommen.

Auch die interprofessionelle Lehre sollte nach Ansicht der Studierenden aufgewertet werden. Dies könne die gegenseitige Wertschätzung und das Verständnis für die Perspektive der anderen Professionen fördern. (fst)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Statistisches Bundesamt

Gender Pay Gap bleibt konstant

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an