Pflege

Mindestlohn: Pflegerat geht Arbeitgeber an

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BERLIN. Der Deutsche Pflegerat hat sich in die Diskussion um Mindestlöhne in der Pflege eingeschaltet.

"Offensichtlich sieht der Verband der privaten Pflegeanbieter in einem verbindlichen Tarifvertrag und einer Entlohnung von Pflegefachpersonen nach Mindestlohn eine Gefährdung der pflegerischen Versorgung in Deutschland", sagte der Präsident des Deutschen Pflegerats Andreas Westerfellhaus.

Er reagierte damit auf die Warnungen der Pflegearbeitgeber vor einem flächendeckenden allgemeinen Mindestlohn und vor dem Branchenmindestlohn, der derzeit hinter verschlossenen Türen von einer Mindestlohn-Findungskommission beraten wird.

Angesichts des Fachkräftemangels in der Pflege hält Westerfellhaus dagegen, dass nur durch einen Tarifvertrag und eine Verbesserung der Entlohnung von beruflich Pflegenden die Versorgung langfristig gesichert werden könne.

Nur damit könne der Beruf für junge Menschen attraktiver werden. Die Haltung des Verbandes zeige, dass die Arbeitgeber sehr weit von den Arbeitnehmern in den Mitgliedsunternehmen entfernt seien, sagte Westerfellhaus. Die Reaktionen der Pflegenden würden nicht ausbleiben.

Auch der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), hat sich für eine faire Bezahlung der Pflegekräfte ausgesprochen:

"Wer will, dass die Pflegebranche auf Dauer hochqualifizierte und integere Mitarbeiter findet, um eine anspruchsvolle und für unsere Gesellschaft unverzichtbare Arbeit zu leisten, für den sollte der fair verhandelte Lohn - also: der Tarifvertrag - eine Selbstverständlichkeit sein", sagte Laumann der "Ärzte Zeitung".

Eine gute Pflegekraft sollte der Gesellschaft mindestens so viel wert sein wie ein guter Handwerker, betonte Laumann. (af)

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