Medikamente

Mittelfristig 13 Prozent Marktzuwachs bei Krebs

Die Entwicklung neuer Krebsmittel boomt. In den kommenden Jahren werden vor allem viele neue immuntherapeutische Ansätze zu sehen sein, prognostiziert das internationale Beratungsunternehmen Iqvia.

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PARSIPPANY, NJ. In den zurückliegenden fünf Jahren sind laut einem aktuellen Report des Beratungsunternehmens Iqvia ("Global Oncology Trends 2018") 63 neue Krebsmittel gegen 24 verschiedene Krebsarten zugelassen worden.

Allein vergangenes Jahr seien 14 neue Krebswirkstoffe in die Märkte gekommen, darunter elf, denen die US-Zulassungsbehörde FDA den begehrten Status eines Therapiedurchbruchs ("Breakthrough Therapy Designation") zuerkannt habe. Neue Krebsmedikamente wirkten immer zielgerichteter, heißt es, und könnten mit höheren Remissionsraten und signifikant längerem Gesamtüberleben aufwarten als ältere Produkte.

Das hat seinen Preis: Während die mittleren Jahrestherapiekosten einer vor fünf Jahren eingeführten onkologischen Innovation noch 79.000 Dollar betrugen, ermittelt Iqvia für eine 2017 eingeführte Innovation mit 150.000 Dollar annähernd die doppelten mittleren Jahreskosten.

 Das Wachstum der Gesamtausgaben für Krebsmedizin fällt dagegen vergleichsweise moderat aus. Einschließlich der Ausgaben für unterstützende Behandlungen hätten sich die globalen Ausgaben von 96 Milliarden Dollar in 2013 auf 133 Milliarden in 2017 erhöht. Nachdem 2016 weniger Krebsmittel zugelassen wurden als in den Jahren davor, habe sich das Marktwachstum zuletzt auf 12,5 Prozent (2017 zu Vorjahr) leicht abgeschwächt.

Dominiert werden die Ausgaben für Krebsmedizin von 35 Produkten, die für 80 Prozent der Gesamtausgaben stehen. Über die Hälfte aller Krebsmedikamente würden dagegen weniger als 90 Millionen Dollar Jahresumsatz erzielen. Besonders gut sei der Zugang zu neuen Wirkstoffen in den USA, Deutschland und Großbritannien. Nur in diesen Ländern, heißt es in dem Report, hätten Patienten Zugang zu mehr als zwei Dritteln der von 2012 bis 2016 eingeführten onkologischen Innovationen gehabt.

Bis 2022 rechnen die Analysten mit einem durchschnittlichen Marktwachstum pro anno zwischen zehn und 13 Prozent. 2022 könnten Krebsmedikamente weltweit mehr als 200 Milliarden Dollar erlösen. Über 700 Krebs-Kandidaten befänden sich derzeit in der späten Phase der klinischen Entwicklung.

In der Krebs-Immuntherapie sei mittelfristig mit etlichen neuen Ansätzen zu rechnen: Dazu befänden sich momentan um die 300 neue Moleküle in klinischen Tests der Phasen I und II, die 60 unterschiedliche Mechanismen repräsentierten. Zum Vergleich: In Phase III oder im Zulassungsverfahren seien derzeit 12 Kandidaten, die erst vier immuntherapeutische Ansätze repräsentieren. Wobei mit 58 Prozent die PD-1/PD-L1-Hemmung überwiegt. (cw)

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