Ersatzkassen

Morbi-RSA schnell reformieren!

Kassenausgleich sollte rasch angegangen werden. Spahns Zugriff für die gematik ärgert den vdek.

Veröffentlicht:

BERLIN. Bis spätestens zum Herbst sollte der Morbi-RSA reformiert sein. Das hat die vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner am Mittwoch gefordert. Das sei nötig, um die Haushaltsplanungen der Kassen für 2020 unter fairen Bedingungen abschließen zu können.

Notwendig sei die Reform, um Ungleichgewichte bei den Zuweisungen aus dem Risikostrukturausgleich zu beseitigen. Laut letztem RSA-Schlussausgleich für das Jahr 2017 hätten die AOKen 1,347 Milliarden Euro zu viel, die Ersatzkassen 931 Millionen Euro zu wenig erhalten. Auf Basis zweier Gutachten haben die Ersatzkassen Anforderungen an eine Reform gestellt:

  • die Einführung einer Regionalkomponente, abhängig von der Häufigkeit der Pflegebedürftigkeit und der Facharztdichte,
  • die Berücksichtigung schwerer und kostenintensiver Krankheitsfälle anstelle eines Modells mit Berücksichtigung aller Krankheiten,
  • eine Vereinheitlichung des Aufsichtshandelns durch das Bundesversicherungsamt und die Ländergesundheitsministerien.

Auf scharfe Kritik stößt die Absicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, dass der Bund mit einer 51-prozentigen Beteiligung in die gematik einsteigen will. „Das ist eine ärgerliche ordnungspolitische Frage. Bei uns wächst die Verärgerung über Spahn und seine Eingriffe“, sagte der vdek-Verbandsvorsitzende Uwe Clemens.

Eine Beschleunigung werde durch eine Veränderung der Gesellschafter nicht erreicht. Das Tempo hänge vielmehr von der Industrie, aber auch vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie ab. (HL)

Mehr zum Thema

Leicht geringere Sterblichkeitsrate

Sind Frauen besser bei Ärztinnen aufgehoben?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen