Drogenbeauftragte

Mortler will auf familiäre Suchtprobleme schauen

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BERLIN. Die neue Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, will auf Vorbeugung, aber auch auf einen stärkeren Kampf gegen die Verbreitung von Suchtstoffen setzen.

Ein besonderes Augenmerk will die 58-Jährige CSU-Politikerin auf Kinder mit Suchtproblemen in der Familie legen. Ihre Situation zu verbessern sei ein wichtiges Anliegen, sagte Mortler anlässlich ihrer Amtseinführung am Mittwoch in Berlin.

Das Bundeskabinett hatte zuvor dem Vorschlag von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) zugestimmt, die Bundestagsabgeordnete zur Nachfolgerin von Mechthild Dyckmans (FDP) zu machen, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte.

Mortler sitzt seit 2002 im Bundestag. Sie war unter anderem agrarpolitische Sprecherin der CSU im Bundestag sowie tourismuspolitische Sprecherin der Unionsfraktion.

Sie wuchs auf einem Bauernhof in Franken auf, von dem aus sie auch heute einen Teil ihrer politischen Aktivitäten regelt. Die Mutter von drei Kindern hat eine Ausbildung zur Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft und ist seit 1989 CSU-Mitglied.

Enge Abstimmung mit den Ländern gesucht

Mortler kündigte an, sich für wirksamere Strategien etwa gegen exzessiven Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen einzusetzen. Als Drogenbeauftragte hat sie die Suchtpolitik der Bundesregierung zu koordinieren und in der Öffentlichkeit zu vertreten. Sie kündigte an, sich dafür um enge Abstimmung mit Ländern, Kommunen und internationalen Akteuren zu bemühen.

In Deutschland trinkt jeder dritte Mann und jede fünfte Frau nach einer Studie des Robert-Koch-Instituts gefährlich viel Wein, Bier oder Schnaps. Problematisches Trinken ist in den vergangenen Jahren trotz vielfacher Appelle nicht eingedämmt worden.

Geschätzt rund 110.000 Menschen sterben zudem pro Jahr an den Folgen des Rauchens. Minderjährige greifen aber im Schnitt seltener zu Alkohol, Tabak und Cannabis als in der Vergangenheit.

Kritiker der Drogenpolitik monieren immer wieder, dass junge Menschen zu leicht an Alkohol kommen. Nicht durchsetzen konnte sich Dyckmans mit ihrem Vorstoß nach einem umfassenden Tabakwerbeverbot.

Mortler gab sich nun zuversichtlich. "Ich freue mich auf diese neue verantwortungsvolle, erfüllende Aufgabe und werde mich kraftvoll insbesondere für die Suchtprävention und die Hilfen für Suchtkranke einsetzen", sagte sie.

Zentral seien Vorbeugung, Beratung, Behandlung und gesetzlichen Regulierungen zur Reduzierung des Angebots an Suchtstoffen. (dpa)

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