Kommentar zur Studie des Müttergenesungswerks

Mut, Hilfe anzunehmen

Anne BäurleVon Anne Bäurle Veröffentlicht:

Immer mehr Mütter kommen mit Erschöpfungszuständen und Burn-out in die Kliniken des Müttergenesungswerks - das ist erschreckend.

Fast 50.000 Frauen haben im Jahr 2015 an stationären Mütter- oder Mutter-Kind-Kuren teilgenommen, 87 Prozent von ihnen gaben an, an psychischen Störungen wie depressiven Episoden, Angstzuständen und Schlafstörungen zu leiden.

Noch viel erschreckender ist aber, dass die tatsächliche Zahl der kurbedürftigen Mütter in Deutschland nach Angaben des Müttergenesungswerks bei zwei Millionen liegt; nur fünf Prozent von ihnen stellen demnach einen Antrag auf Kur. Das mag einerseits an Unwissen liegen, es mag aber auch daran liegen, dass es vielen Frauen schwerfällt, Hilfe von außen anzunehmen.

Es braucht natürlich Mut, zu sagen: "Ich brauche Hilfe!", gerade wenn man als Frau zeigen möchte, wie gut man Kind, Karriere und Haushalt unter einen Hut bringt. Doch genau diesen Mut sollten angesichts einer Zahl von zwei Millionen Kurbedürftigen viel mehr Frauen aufbringen - nicht nur sich selbst zuliebe, sondern auch für ihre Kinder und Familien.

Schließlich leiden nicht nur die betroffenen Frauen, sondern besonders auch Kinder unter psychischen Störungen eines Elternteils.

Lesen Sie dazu auch: Totale Erschöpfung: Wenn Familienarbeit krank macht

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sehr heterogene Versorgung

Wem gehört die Aorta?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Große Datenbankanalyse

Schwindel als mögliches Warnsignal für Alzheimer

Praxen beleben das Geschäft

Der richtige Standort für die Arztpraxis: Das ist wichtig

Lesetipps
Mann greift sich an die Brust.

© andranik123 / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?