Nachfrage nach Qualitätszertifikaten steigt weiter

Immer mehr Kliniken und Praxen in Deutschland setzen auf patientenorientierte Qualitätssiegel.

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:

BERLIN. Krankenhäuser, Arztpraxen und andere Gesundheitseinrichtungen müssen sich stärker auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Patienten einstellen. "Patienten wandeln sich mehr und mehr von einfachen Finanzierern zu spezifischen Nachfragern", sagte der Hamburger Klinikberater Professor Heinz Lohmann bei der Eröffnung des 9. Forums der Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen (KTQ) Anfang der Woche in Berlin.

Notwendig sei daher ein "Paradigmenwechsel hin zu einer strukturierten und standardisierten Medizin". "Nicht mehr die Institution an sich -die Praxis oder Klinik - und auch nicht die Arztpersönlichkeit sind die alleinigen Auswahlkriterien der Patienten oder der Krankenkassen. Qualitätsmedizin als Behandlungslösung rückt vielmehr ins Zentrum des Gesundheitsmarktes", sagte Lohmann.

Um "Qualitätsmedizin" gegenüber Patienten, Krankenkassen und Einweisern besser transparent machen zu können, seien Zertifikate wie das der KTQ sehr hilfreich, betonte der Experte.

Die KTQ wurde im Jahr 2001 von den Spitzenverbänden der Kassen, der Bundesärztekammer, der Deutschen Krankenhausgesellschaft und dem Pflegerat gegründet, um Kliniken ein freiwilliges Zertifizierungsverfahren an die Hand zu geben. Inzwischen können auch Arztpraxen sowie Reha- und Pflegeeinrichtungen das Siegel nutzen. "KTQ erstreckt sich damit über die gesamte Behandlungskette - das ist Qualität aus einem Guss", sagte Geschäftsführerin Gesine Dannenmaier. Ihren Angaben zufolge haben sich bislang 648 Einrichtungen nach KTQ zertifizieren lassen. "Viele davon bereits zum zweiten beziehungsweise zum dritten Mal." Das 1000. Zertifikat habe die Kooperation im September an das Klinikum Schwabing vergeben.

Lesen Sie dazu auch: Prüfungen durch externe Experten verbessern die Behandlungsqualität in den Kliniken

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