Kommentar zu IV-Verträgen

Nase voll von Sonntagsreden

Christoph WinnatVon Christoph Winnat Veröffentlicht:

Kaum lief Ende 2008 die Anschubfinanzierung für die integrierte Versorgung aus, war die Luft auch schon raus. Die sektorenübergreifende Zusammenarbeit fristete von da an wieder ein Schattendasein als wohlfeile Formel in Sonntagsreden.

2011 hätte es wieder was werden können: Die eher leise über die Bühne gegangene Aufnahme pharmazeutischer Unternehmer in den Kreis derer, die mit den Kassen IV-Verträge zu schließen berechtigt sind, bedeutete immerhin eine Chance, Versorgungsinnovationen mit privatem Kapital an den Start zu bringen.

Vielleicht nicht die schlechteste Alternative eingedenk der Furcht vor dem Zusatzbeitrag, die auf Kostenträgerseite jede Initiative über Rabattausschreibungen hinaus lähmte.

Leider wurde daraus nichts. Zu sehr war wohl auch die Industrie mit sich selbst beschäftigt, respektive mit der gleichfalls vor drei Jahren eingeführten frühen Nutzenbewertung.

Nun folgt der nächste Anlauf: Mehrere Firmen haben inzwischen fertige IV-Konzepte in der Schublade. Die Große Koalition verspricht, den bürokratischen Schraubstock für integrierte und selektive Versorgungsverträge lockern zu wollen.

Jetzt müssen nur noch die Kassenfürsten die Nase voll haben von Sonntagsreden.

Lesen Sie dazu auch: Pharma und IV-Verträge: Eine Idee und viele Stolpersteine

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