Add-on als Alternative

Niedersachsen steht hinter eigenem Vertragsmodell

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Von Christian Beneker

HANNOVER. Milder Protest in Niedersachsen. Rund 100 Ärzte sind dem Aufruf der Hausärzteverbände Niedersachsen und Braunschweig zum Aktionstag nach Hannover gefolgt. "Ich habe zugegebenermaßen ein paar mehr Kollegen erwartet", sagte Dr. Heinz Jarmatz, Chef des Niedersächsischen Verbandes zur "Ärzte Zeitung". Offenbar wird der erwartete Honorarrückgang als weniger bedrohlich empfunden als vermutet. Wer aber ins Hannoveraner Congress Centrum gekommen war, habe sich voll und ganz hinter die HzV im Land gestellt und die Berliner Pläne kritisiert, sagte Jarmatz.

Abgesehen von sehr wenigen Kollegen habe kaum Kritik an dem Niedersächsischen Weg der add-on-Verträge mit der AOK, der IKK und der LKK gegeben. Inzwischen seien rund 300 000 Patienten und rund 3500 Kolleginnen und Kollegen in den Vertrag eingeschrieben. Die Anlaufprobleme beim Niedersächsischen Hausarztvertrag lägen unter fünf Prozent aller Verträge. Auch die Probleme mit dem Datenschutz, wie in Bremen und Schleswig Holstein, bleiben den Niedersachsen erspart, weil in ihren add-on-Verträgen die Abrechnung über die KV und nicht über die HÄVG läuft. "Der Zuspruch der Patienten ist enorm, weil sie in der Sache verstanden haben, worum es geht", so Jarmatz. "Mit der Umsetzung der Vorschläge aus dem Bundesgesundheitsministerium zahlen sie höhere Beiträge und verlieren möglicherweise ihren Hausarzt um die Ecke."

Er hoffe, dass die Bundesregierung "im Interesse der Versorgungssicherheit der Bürger zur Einsicht komme und die geplanten Veränderung nicht beschließe, so Jarmatz.

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