„Persistierende Überlastung“

Niedersachsens Kammerpräsidentin: Inflation und Gesetzgebung treiben Ärzteschaft über die Grenze des Möglichen

Vorstand der Ärztekammer Niedersachsens stellt sich hinter Protestaktionen der Ärzte und fordert Sofortmaßnahmen zur Entschärfung der Situation. Krankenhäuser litten weiter unter Personalmangel.

Veröffentlicht:
Dr. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, hier beim 121. Arztetag.

Dr. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, hier beim 121. Arztetag.

© Michaela Illian

Hannover. Die Spitze der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) hat am Mittwoch in Hannover eindringlich vor der Überlastung des Gesundheitssystems gewarnt und von Land und Bund Sofortmaßnahmen verlangt, um die Situation zu entspannen.

„Die COVID-19-Pandemie hat die Ärzteschaft in den vergangenen zweieinhalb Jahren immens belastet und an ihre Grenzen gebracht“, sagte die Präsidentin der ÄKN, Dr. Martina Wenker. Die Inflation und die Gesetzgebung des Bundes treibe die Ärzteschaft über die Grenze des Möglichen hinaus.

Immer noch müssen OPs verschoben werden

„Der massive Spardruck des Bundesgesundheitsministeriums wird auf den Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgetragen, deren Patientinnen und Patienten bereits jetzt unter den spürbaren Folgen leiden“, sagte Wenker. „Es ist an der Zeit, den Ernst der Lage zu begreifen.“ So würden noch immer Operationen verschoben, weil in den Krankenhäusern das Personal fehle.

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Nun brauche es „zügig Sofortmaßnahmen, um die Ärzteschaft vor einer persistierenden Überlastung zu schützen“, forderte Wenker. „Proteste von Ärztinnen und Ärzten gegen die Sparmaßnahmen des Bundesgesundheitsministeriums würden von der ÄKN unterstützt.“

Kammer-Vize stellt sich hinter Neupatientenregelung

„Das Gesundheitswesen hat noch nie so unter Druck gestanden“, ergänzte die ÄKN-Vize Dr. Marion Charlotte Renneberg. Sie kritisierte erneut den Wegfall der Neupatientenregelung. Zur Wertschätzung des medizinischen Personals gehöre auch „die finanzielle Sicherung von erbrachten Leistungen, wie die Versorgung von neuen Patientinnen und Patienten sowie die Förderung bestehender und gut funktionierender Strukturen“, so Renneberg. (cben)

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