Personalengpass und Bürokratie belasten Kliniken

Niedersächsische Krankenhausgesellschaft fordert Bürokratie-Lockdown

Corona-bedingte Ausfälle und Sommerurlaub: der Personaldruck in Niedersachsens Kliniken ist hoch. Entlastung wäre aber durch eine ganz andere Maßnahme möglich, so die Krankenhausgesellschaft. Sie fordert einen Bürokratie-Lockdown.

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Dokumentieren statt Patienten versorgen: Die Bürokratie in den Kliniken verschärft den Personalengpass zusätzlich, kritisiert Niedersachsens Krankenhausgesellschaft.

Dokumentieren statt Patienten versorgen: Die Bürokratie in den Kliniken verschärft den Personalengpass zusätzlich, kritisiert Niedersachsens Krankenhausgesellschaft.

© DC Studio / stock.adobe.com

Hannover. In vielen Kliniken in Niedersachsen steigt der Druck wegen der nach wie vor relativ hohen Corona-Inzidenz im Land bei gleichzeitig fehlendem Personal. „Wir sind in einer hoch angespannten Lage“, sagte der Chef der niedersächsischen Krankenhausgesellschaft, Helge Engelke, dem Norddeutschen Rundfunk. Die Engpässe seien mancherorts immer schwieriger zu verkraften.

Zum einen gebe es zahlreiche Patienten mit Neuansteckungen, die behandelt werden. Auf der anderen Seite müssten oft auch Beschäftigte aufgrund eigener Corona-Erkrankungen oder Quarantäneregeln zu Hause bleiben – oder sie seien derzeit im Sommerurlaub.

Hinzu komme viel Aufwand für Bürokratie, beklagte Engelke laut einem NDR-Bericht vom Montag. Er hatte zuvor am Wochenende in der Sendung „Hallo Niedersachsen“ ein kritisches Bild von der Gesamtsituation in etlichen Kliniken gezeichnet. Teilweise könnten sich Ärzte und Pflegepersonal „nur an zweiter Stelle“ um die Patientinnen und Patienten kümmern. Engelke forderte einen „Bürokratie-Lockdown“.

Die Krankenhausgesellschaft hatte kürzlich angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage vieler Kliniken auch Nachbesserungen am Entwurf des neuen Krankenhausgesetzes gefordert. Mit der Reform will die Landesregierung der ärztlichen Versorgung mit rund 170 Krankenhäusern eine überarbeitete Struktur geben. Engelke kritisierte im Juni jedoch: „Nicht nachvollziehbar für uns ist, dass mit der geplanten Novellierung umfangreiche bürokratische Überregulierungen und Reglementierungen auf den Weg gebracht werden sollen. Diese kosten Zeit und Geld und stiften keinen erkennbaren zusätzlichen Nutzen.“ (dpa)

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