Brandenburg

Notdienstpraxen im Trend

Das Modell der Bereitschaftsdienstpraxis an der Klinik macht in Brandenburg Schule. In Cottbus ist jetzt die zweite KV-RegioMed an den Start gegangen.

Angela MisslbeckVon Angela Misslbeck Veröffentlicht:
Ärztlicher Notdienst - in Brandenburg mausern sich die Praxen an den Kliniken.

Ärztlicher Notdienst - in Brandenburg mausern sich die Praxen an den Kliniken.

© theissen / imago

POTSDAM/COTTBUS. Die zweite KV-RegioMed Bereitschaftsdienstpraxis in Brandenburg ist direkt neben der Rettungsstelle des Carl-Thiem Klinikum Cottbus (CTK) angesiedelt. Sie hat am Wochenende von 8 bis 18 Uhr, mittwochs und freitags von 13 bis 20 Uhr und an den übrigen Wochentagen von 18 bis 20 Uhr geöffnet.

Damit folgt die Cottbuser Bereitschaftsdienstpraxis im Großen und Ganzen dem Vorgänger am Potsdamer Sankt Josef Krankenhaus. Das Pilotmodell besteht seit Jahresbeginn und findet wachsende Akzeptanz bei Patienten und Ärzten.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Anita Tack begrüßte die Eröffnung der zweiten Einrichtung. "Das ist ein richtiger Schritt", so Tack. Eine stärkere Vernetzung von ambulanter und stationärer Versorgung sei zur flächendeckenden Sicherung der Versorgung unabdingbar.

"Eine Bereitschaftsdienstpraxis gleich neben der Rettungsstelle eines Krankenhauses wird wie die Telemedizin, die arztentlastende Gemeindeschwester Agnes zwei oder der Patientenbus künftig die Versorgungsstruktur in Brandenburg verbessern", zeigte sich Tack überzeugt.

Wie Agnes zwei und der Patientenbus sind auch die Bereitschaftsdienstpraxen KV-RegioMed-Projekte der Arbeitsgemeinschaft IGiB (Innovative Gesundheitsversorgung in Brandenburg) von AOK Nordost, Barmer GEK und Kassenärztlicher Vereinigung Brandenburg (KVBB).

In Cottbus kooperiert die IGiB mit dem größten Brandenburger Krankenhaus CTK. Die Geschäftsführerin, Heidrun Grünwald, betrachtet die Zusammenarbeit als Schritt "zur Zusammenarbeit von niedergelassenen und Krankenhausärzten, dem weitere folgen sollten".

Zudem erwartet sie, dass die Bereitschaftspraxis dazu beiträgt, die zentrale Notaufnahme zu entlasten, damit die sich besser auf die Versorgung von Schwerstkranken und Unfallopfern konzentrieren könne.

Das Projekt ist zunächst auf sechs Monate angelegt. Angestrebt ist, dass auch der kinderärztliche Bereitschaftsdienst einbezogen wird. Das bewertet die AOK Nordost besonders positiv.

"Gerade junge Eltern benötigen auch in den Abendstunden eine Anlaufstelle, wenn ihr Kind gesundheitliche Probleme hat", so der Versorgungsstratege der AOK Nordost, Christian Traupe.

Die Idee einer Bereitschaftsdienstpraxis am Krankenhaus sei für die Kasse auch unter dem Aspekt der Vermeidung unnötiger Krankenhausbehandlungen interessant.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Lungensurfactant

Warum Seufzen der Atmung gut tut

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren