SARS-CoV-2

Notfallplan für Kliniken beschlossen

Bund und Länder haben sich auf ein „Grobkonzept“ verständigt, um die Krankenhäuser für die „Coronakrise“ zu wappnen.

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In den Kliniken werden die Kapazitäten an Betten und Personal hochgefahren – es geht vor allem um Intensibetten.

In den Kliniken werden die Kapazitäten an Betten und Personal hochgefahren – es geht vor allem um Intensibetten.

© upixa / stock.adobe.com

Berlin. Angesichts der steigenden Zahl von SARS-CoV-2-Infektionen haben sich Bund und Länder auf ein „Grobkonzept Infrastruktur Krankenhaus“ verständigt. Danach sollen die Intensivkapazitäten in den Krankenhäusern verdoppelt werden. Die Kliniken sollen so für die Versorgung schwerer Krankheitsverläufe durch das „Coronavirus“ gewappnet sein.

Laut Notfallplan sollen Länder und Kliniken Pläne für den Aufbau „provisorischer“ Intensivkapazitäten entwickeln. Auch Beatmungskapazitäten sollen hochgefahren werden.

Zur Begründung hieß es, das Robert Koch-Institut (RKI) erwarte mit höheren Fallzahlen auch eine „deutliche steigende Inanspruchnahme der stationären Krankenhaus-Versorgung“.

Das RKI hatte am Mittwoch betont, die Coronavirus-Epidemie werde Deutschland noch einige Wochen stark beschäftigen.

Kliniken sollen Altbestände durchforsten

Laut Krisenkonzept sollen alle Kliniken und „weiteren Einrichtungen des Gesundheitswesens“ zudem Lagerbestände, Altbestände und „Keller“ nach Betten, Liegen, EKGs, Beatmungsgeräten und Ähnlichem „durchforsten“. Dieses Material könne „im Fall der Fälle“ genutzt werden.

Jedes Krankenhaus solle zudem „vorausschauende Personalplanung“ betreiben und vorhandenes Personal für einen etwaigen Einsatz im Intensivbereich zusätzlich schulen. Auch Medizinstudenten höherer Semester sowie Ärzte und Pflegekräfte im Ruhestand könnten bei der Bewältigung steigender Versorgungsbedarfe mithelfen.

Die Länder wiederum sollen Kontakt zu den Medizinischen Diensten der Krankenversicherung (MDK) aufnehmen und gemeinsame Konzepte entwickeln, wie dort beschäftigte Ärzte und Pflegekräfte in der akuten Versorgung unterstützen können.

Die mit den Ländern vereinbarte Verdopplung der Intensivkapazitäten sei ein erster Schritt, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums laut dpa am Mittwoch. Bisher gibt es bundesweit 28.000 Intensivbetten. Bei 25.000 dieser Betten besteht die Möglichkeit, Patienten künstlich zu beatmen.

Kassen sagen Unterstützung zu

Die Krankenkassen signalisierten den Kliniken und ihren Beschäftigten volle Unterstützung. „Wir wollen den vielen Menschen, die sich jetzt in vorderster Reihe um die Patienten kümmern, den Rücken freihalten“, sagte die Vorstandschefin des GKV-Spitzenverbands, Dr. Doris Pfeiffer, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ am Mittwoch.

Die Kassen wollten darauf achten, dass Kliniken und Ärzte mit der erforderlichen Liquidität versorgt würden, um das medizinisch Notwendige leisten zu können. Zugleich seien die Kassen im Dauereinsatz bei der Beantwortung von Versichertenanfragen und der Lösung individueller Probleme. (hom)

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