Pflege

PKV will an Modellvorhaben zur Übertragung ärztlicher Leistungen teilhaben

Der PKV-Verband schlägt einen Rahmenvertrag für Modellprojekte vor, dem einzelne Versicherer beitreten könnten.

Veröffentlicht:
In Modellvorhaben soll die Übertragung ärztlicher Leistungen unter anderem an Pflegekräfte erprobt werden. An diesen Projekten zeigt auch der PKV-Verband Interesse.

In Modellvorhaben soll die Übertragung ärztlicher Leistungen unter anderem an Pflegekräfte erprobt werden. An diesen Projekten zeigt auch der PKV-Verband Interesse.

© Dragana Gordic / stock.adobe.com

Köln. Das dürfte vielen Ärzten nicht gefallen: Die geplanten Modellvorhaben zur Übertragung ärztlicher Tätigkeiten auf Pflegefachkräfte sollen kein Privileg der gesetzlichen Krankenkassen sein, finden die privaten Krankenversicherer (PKV). Auch sie möchten eine solche Möglichkeit bekommen.

„Deshalb sollte den privaten Krankenversicherungen und dem Verband der privaten Krankenversicherung eine Option auf die Vereinbarung solcher Versorgungsmodelle eingeräumt werden“, heißt es in einer Stellungnahme des PKV-Verbands zu den Änderungsanträgen der Bundesregierung zum Gesundheitsversorgung-Weiterentwicklungsgesetz (GVWG).

Umgesetzt werden könne eine solche Option beispielsweise über einen Rahmenvertrag, den der PKV-Verband abschließt und dem die einzelnen Versicherer dann beitreten können.

PKV beklagt mangelnden Reformwillen

Breiten Raum nimmt in der Stellungnahme die Kritik der PKV an den Passagen ein, die auf die Pflegereform zielen. „Angesichts der Bedeutung des Vorhabens wäre ein eigenständiges Gesetzgebungsverfahren, in dem eine langfristige und nachhaltige Lösung hätte gefunden werden können, vorzugswürdig gewesen.“ Das jetzige Vorhaben werde den Reformbedarf eher verstärken und ermögliche keine langfristige Lösung, glaubt die Branche.

Sie kritisiert im Einzelnen, dass eine nachhaltige Finanzierung der mit den Reformschritten verbundenen Kosten fehle. Die Finanzierung über den Steuerzuschuss von einer Milliarde Euro sei keine Lösung für das demografische Problem. Zudem benachteilige ein Steuerzuschuss zur sozialen Pflegeversicherung „in verfassungsrechtlich fragwürdiger Weise“ die Versicherten in der privaten Pflegepflichtversicherung.

Private Vorsorge zu wenig gefördert

Die PKV bemängelt auch, dass die Stärkung der privaten Pflegevorsorge in den Regierungsplänen keine Rolle spielt. Ihr Ausbau ist nach Einschätzung der Privaten wichtig für die langfristige und zukunftsfeste Sicherung der Pflege. „Die Förderung privater und betrieblicher Pflegezusatzversicherungen sollte daher auf jeden Fall Bestandteil einer Pflegereform sein“, heißt es. (iss)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

10-Jahres-Bilanz

Verdienst in Gesundheit und Pflege steigt deutlich

DGIM-Kongress 2025

Gesund im Beruf? Warum das Pflege und Ärzten zunehmend schwerfällt

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
KI-Einsatz mit Robotern im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege? In Deutschland noch schwer vorstellbar. Aber vielleicht ist das dieZukunft. Ein Feld auch für die Geldanlage.

© sirisakboakaew / stock.adobe.com

Interview zum Thema Geldanlage

KI für Anleger: „Ich sollte verstehen, in was ich investiere“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Deutscher Apotheker- und Ärztebank
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Von Erythema migrans bis Post-Borreliose

Fallstricke bei der Diagnostik und Behandlung von Borreliose

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung